Meistens sind es die kleinen Weihnachtsbasare, die besonders schön und traditionell sind und mit viel Liebe inszeniert werden. Dazu gehört auch der finnische Weihnachtsbasar, der jedes Jahr am 1. Advent von der finnischen Gemeinde in der Frankfurter Dornbuschkirche veranstaltet wird.
Traditioneller Weihnachtsmarkt der Finnischen Gemeinde Frankfurt am Main
Auch in diesem Jahr habe ich es mir deshalb nicht nehmen lassen, dem traditionellen Weihnachtsbasar einen Besuch abzustatten. Mit dabei war auch meine Sprachtandempartnerin Elisa aus Finnland. Das Wetter spielte im Gegensatz zum letzten Jahr mit – es regnete nicht – und so war der Andrang am Flammlachsstand, als wir gegen Mittag eintrafen, natürlich besonders groß.
Es hieß also erst einmal Schlange stehen. Doch wir nahmen es geduldig hin und warteten, bis wir an der Reihe waren. Für die Finnen ist Schlange stehen eben ganz normal. Und ein finnisches Sprichwort sagt sogar: “Suomessa ei ole kiire”, das übersetzt so viel heißt, wie “In Finnland gibt es keine Eile”. Die Uhren ticken dort eben ein wenig langsamer.
Flammlachs und Glögi
Und so hatten wir auch die Chance, uns in der Zwischenzeit genau anzuschauen, wie der traditionelle Flammlachs (Loimulohi) zubereitet wird. Auf ein Holzberett gespießt oder zwischen zwei Grillroste gepackt, wird der geräucherte Lachs langsam am offenen Feuer gegart. Diese spezielle Zubereitung macht seinen Geschmack so besonders. Garniert mit frischem Dill, wird er auf leckerem, finnischen Roggenbrot (Ruisleipä) serviert. Mhm, einfach köstlich!
Nachdem wir den leckeren Lachs verputzt hatten, schauten wir uns weiter um. Denn wir wollten unbedingt auch einen finnischen Glühwein (Glögi) probieren. Dieser wurde am Nachbarstand ausgeschenkt, wer mochte konnte sich den Glögi auch mit leckeren Mandeln und Rosinen verfeinern. Für die Kleinen gab es roten Kinderpunsch. Außerdem konnte man am Stand auch die traditionelle, finnische Rentiersuppe probieren. Ganz sicher auch richtig lecker, aber wir waren bereits pudelsatt vom Loimulohi und so ging es weiter ins Innere des Gemeindehauses der Finnischen Gemeinde.
Liebevoll dekorierte Stände und Finnische Handwerkskunst
An liebevoll, weihnachtlich dekorierten kleinen Ständen gab es finnische Handwerkskunst, beispielsweise Ware aus Filz, selbstgestrickte Mützen und Wollsocken, Felle, Elch- und Wichtelfiguren, Kerzen sowie allerlei andere finnische Produkte zu kaufen. Schokolade von Fazer in verschiedenen Sorten, von Geisha, über Fazer Sininen bis hin zu Marjannebonbons durften da natürlich nicht fehlen und wurden auch gleich auf Vorrat gekauft. 🙂
An einem weiteren Stand lockten verschiedene finnische Liköre, beispielsweise der Likör von Lapponia aus der organfarbenen Moltebeere zum Probieren. Sie ist die Nationalfrucht Finnlands und besonders lecker auch als Marmelade. Wir sind allerdings nicht so Fans des süßen Likörfusels und setzten unsere Tour deshalb direkt zum Bücherbasar im ersten Stock fort.
Finnischer Bücherbasar: Ein Eldorado für Finnlandfans
Auf dem Weg dahin lockte uns eine Bücherkiste mit ausrangierten, finnischsprachigen Büchern zum Stehenbleiben und Stöbern. Auch ich habe tatsächlich ein interessantes Buch gefunden und für meine Finnlandbibliothek mitgenommen. Es heißt “Kalevi Korpin Seikkailut” und wurde von Jukka Parkkinen geschrieben. Das lustige Cover hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ich denke, es ist eine lustige Geschichte, die zudem in einfachem Finnisch geschrieben ist. Ich freue mich schon aufs Lesen.
Auf dem Bücherbasar bin ich natürlich noch einmal fündig geworden und habe mir “Varjopuutarha” (Der Schattengarten) von Maria Autio und “Elämäni nomadina” (Mein Leben als Nomadin) von Päivi Kannisto gekauft. Von Kinderbüchern über Jugendromane bis hin zu finnischen Romanen, Krimis und Sachbüchern gab es dort alles, was das finnische Leseherz begehrt. Auch ein kleiner Plausch auf Finnisch über das Finnischlernen und finnische Bücher ergab sich beim Bücherstöbern.
Alles in allem ein gelungener Weihnachtsbasar mit original finnischem Flair und netten Menschen. Wir kommen ganz sicher im nächsten Jahr wieder. Informationen und Kontakt zur finnischen Gemeinde in Frankfurt hier.
Hi Inken,
schöner Bericht! Das wusste ich auch nicht, dass es eine finnische Gemeinde in Frankfurt gibt. Bin gespannt, was ich noch so lerne als Leserin! Dein Logo ist ja echt klasse und sowieso finde ich das Blog-Layout sehr schön.
Apropos, eine Rubrik ist noch leer, die Finnischen Filme. Da kann ich weiterhelfen, denn seit jeher bin ich großer Fan von Aki Kaurismäki Filmen. Absolutes Must! Angefangen von “I hired a contract killer” bis hin zu Leningrad Cowboys. Gibt’s bestimmt in der Videothek oder als Download…
Viele Grüße
Bärbel aka Farbenfreundin
Moi Bärbel,
das freut mich, dass Dir mein Logo und Bloglayout gefällt und ich Dir einen guten Tipp für den nächsten Weihnachtsbasar geben konnte. 🙂 Stimmt die Kategorie finnische Filme ist aktuell noch leer, aber auch da wird sich ganz sicher bald etwas tun. 🙂 Die Kaurismäki-Brüder Aki und Mika kenne ich und auch ein paar ihrer Filme. Vielleicht gibt es über einen ihrer Filme dann ganz bald mal eine Rezession auf meinem Blog. 😉
Liebe Grüße ja hyvää kolmatta adventtia’! 🙂
Finntastic