Vizeweltmeister der Luftgitarre Patrick „Ehrwolf“ Culek im Interview

(FOTO: Fuchse Fotografie) Der Münchner Patrick
(FOTO: Fuchse Fotografie) Der Münchner Patrick "Ehrwolf" Culek rockte sich auf Platz 2 der diesjährigen Luftgitarren-Weltmeisterschaft in Oulu

Finnland ist für seine skurrilen Wettbewerbe wie Handy- oder Gummistiefelweitwurf sowie für die Weltmeisterschaften im Schlammfussball, Mücken erschlagen oder Frauentragen bekannt. Doch im beschaulichen Oulu findet jedes Jahr Ende August ein weiterer Wettkampf der ganz besonderen Art statt: Die Luftgitarren-Weltmeisterschaft. Das klingt verrückt. Ist es auch! Ich habe den Münchner Patrick „Ehrwolf“ Culek, den amtierenden Vizeweltmeister im Luftgitarrespielen zum Interview getroffen, um mehr über diese schräge Disziplin zu erfahren.

Patrick "Ehrwolf" Culek
(FOTO: Patrick Ehrwolf Culek) Der Münchner Patrick „Ehrwolf“ Culek verrät im Interview, worauf es beim Luftgitarrespielen ankommt.
Finntastic:
Hey Patrick, ein rockiges „Tervetuloa“. Super, dass Du mir ein wenig über die Luftgitarren-Weltmeisterschaft in Oulu erzählen willst. Luftgitarre, das klingt schon ziemlich abgefahren. Wie sind die Finnen denn auf so einen kuriose Idee gekommen?

Patrick:
Finnland ist das Land des Heavy Metal. Ich glaube, es gibt weltweit in keinem anderen Land mehr Metalbands und Fans.  Außerdem haben die Finnen einen sehr schrägen Sinn für Humor. Die erste Luftgitarren-Weltmeisterschaft fand 1996 im Rahmen des Oulun Musiikkivideofestivaalit (Oulu Music Video Festival) statt. Jukka Takalo, Frontman der Band Aknestik dachte sich wohl „warum nicht?“  Es wurde von Jahr zu Jahr größer und in diesem Jahr ging es tatsächlich bereits in die 22. Runde. Jedes Jahr pilgern seitdem tausende Fans nach Oulu, um das Spektakel hautnah zu erleben. Ich freue mich sehr, dass ich in diesem Jahr wieder dabei sein durfte.

Finntastic:
Cool, den Wettkampf gibt es also schon eine ganze Weile. Doch jetzt verrate mir mal, wie Du zu diesem skurrilen Steckenpferd gekommen bist?

Patrick:
2014 überredete mich Tino, bei der bayrischen Meisterschaft mitzumachen. Es gäbe viel Bier. Für mich und natürlich einen Roadie. Jemand muss sich ja schließlich auch um die Luftgitarre kümmern, nicht dass die wegkommt! 😉 Dem Gewinner winkte außerdem eine Reise nach Koblenz, wo damals die deutsche Meisterschaft stattfand und dem dortigen Gewinner eine Reise Ende August nach Oulu, in den hohen Norden Finnlands, zur Luftgitarren-Weltmeisterschaft. Ich wurde zwar nur Vierter, aber das war so ein lustiger und schöner Abend, mit all den Leuten…ich hatte Blut geleckt.

Finntastic:
Und was sagen Deine Familie und Freunde zu diesem außergewöhlichen Hobby?

Patrick:
Meine Familie und die meisten meiner Freunde finden es, denke ich, cool oder zumindest lustig. Manchmal fühlt es sich auch ein bisschen so an wie „Ach lass ihn, er will doch nur spielen.“ 😉

Finntastic:
(lacht)… es ist aber auch echt ein verdammt schräges Hobby! Auf jedenfall noch einmal Finntastische Glückwünsche zum Vize-Weltmeister-Titel! Das ist schon etwas Besonderes. Hast Du im Vorfeld damit gerechnet, dass Du es diesmal unter die drei besten Airguitar-Profis der Welt schaffen würdest?

Patrick:
Vielen Dank. Damit kann man gerade bei so einem mega Event wirklich nicht rechnen. Jeder Teilnehmer hat seine gesamte kreative Kraft in diese eine Minute gebündelt. Und dann gibt es ein Feuerwerk in den schillernsten Farben und skurrilsten Formen. Bei diesem Wettbewerb ist alles möglich. Ich hätte ganz hinten landen können, aber auch ganz vorne.

Finntastic:
Warum glaubst Du, hat es in diesem Jahr nicht zum Sieg gerreicht?

Patrick:
Matt „Airistotle“ Burns war ganz klar besser und hat verdient gewonnen. Ich glaube, ich war noch nicht soweit. Ein Weltmeistertitel würde vermutlich mein Ego sprengen. Vize zu sein und seinen Namen und Gesicht in weltweiten News zu sehen, ist auch schon ziemlich heftig.

Finntastic:
Du teilst Dir den zweiten Platz mit einer stolzen Punktzahl von 34,6 Punkten mit dem Australier Alexander „The Jinja“ Assassin. Wie hat Dir seine Bühnenperformance gefallen.

Patrick:
Ehrlich gesagt fand ich ihn auch besser als mich. Vor allem seine zweite Runde. Ich muss jedes mal lachen, wenn ich daran denke. So eine lustige Idee. Und dann hat er auch noch das Gitarrensolo so herausragend gemeistert. Es ist mir eine große Ehre, mir den zweiten Platz mit ihm zu teilen.

Finntastic:
Die meisten Leute glauben, dass Luftgitarrespielen einfach ein „Jammen“ mit imaginärer E-Gitarren zu rockigen Beats ist. Aber eigentlich steck viel mehr dahinter. Was muss man an Eigenschaften mitbringen, um in dieser Disziplin erfolgreich zu sein? Wie sieht es mit der körperlichen Kondition aus?

Patrick:
Jeder Teilnehmer hat verschiedene kreative Veranlagungen. Diese werden natürlich eingesetzt, um die perfekte Minute zu kreieren. Man braucht einen eigenen Luftgitarrennamen, der einen charakterisiert sowie ein Outfit bzw. ein schräges Kostüm. Es ist im Grunde genommen wie bei Comic-Superhelden, die als Clark Kent oder Peter Parker bei einer Zeitung arbeiten, und die als ihr Alter Ego Superman oder Spider-Man in Kostümen und Strumpfhosen ihre Spezialfähigkeiten einsetzen, um die Welt zu retten. Eigentlich ist es ganz genau so.

Matt „Airistotle“ Burns mit seinen elastischen Gliedmaßen erinnert mich schon sehr an Mr. Fantastic von den fantastischen 4. Hervorragende Voraussetzung zum Luftgitarre spielen. Nahezu unschlagbar. Man müsste ihm irgendwie die Arme und Beine verknoten, dann hätte man vielleicht eine Chance. 😉

Finntastic
(lacht)…Ein regelmäßiges Training ist also wichtig. Trainierst Du mit Gleichgesinnten oder allein im stillen Kämmerlein?

Patrick:
Ich übertreibe es jetzt nicht allzusehr mit dem trainieren, aber die Kür übe ich tatsächlich alleine und für die Pflicht gehe ich am Wochenende ins Backstage und rocke dort mit allen anderen ab. Das mit Abstand Zeitaufwendigste ist bei mir mit Sicherheit immer das Zusammenschneiden des Musikstückes für den Wettbewerb.

Finntastic:
Verstehe, bei der Musik sollte alles also auf die Sekunde genau passen. Wie stark ist denn die deutsche Konkurrenz? Denn um an der Luftgitarren-Weltmeisterschaft in Oulu teilnehmen zu können, musstest Du vorher den Landesentscheid gewinnen und auch den nationalen Meistertitel holen. Das stelle ich mir bei großer Konkurrenz schon ziemlich schwierig vor.

Patrick:
Die deutsche Konkurrenz ist tatsächlich ziemlich stark. Immerhin hat es der Drittplatzierte der deutschen Meisterschaft Marc „Airbreaker“ Dumont auch in die Top Ten in Oulu geschafft. Onkel Udo, Moredrive, Lady Liberty und Shorty Mcfly alles Weltklasse deutsche Luftgitarristen um nur ein paar weitere zu nennen.

Finntastic:
Ach stimmt, bereits 2016 gabe es zwischen Dir und „Onkel Udo“ Wonz ein irres Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Deutschen Meisterschaft. Damals hast Du verloren, dieses Jahr hast Du Dich gegen ihn durchgesetzt. Ist das ein Triumph für Dich und woran lag es, dass es im letzen Jahr nicht geklappt hat?

Patrick:
Natürlich hat es mich gefreut, dass ich in diesem Jahr die Nase vorn hatte, aber man gönnt sich bei diesem Wettbewerb wirklich gegenseitig den Sieg und feiert mit dem Gewinner. Letztes Jahr hat Onkel Udo einfach eine perfekte zweite Runde hingelegt und zurecht Höchstwertungen einkassiert.

Finntastic:
Das finde ich super, dass man sich im Luftgitarrensport so fair verhält. Doch nun zur Luftgitarren-Weltmeisterschaft in Oulu. Wieviele Teilnehmer gab es in diesem Jahr und aus welchen Ländern kommen Deiner Meinung nach die talentiertesten Luftgitarren-Profis? Wie gut sind die Finnen in dieser Disziplin? Bislang waren sie in den letzten Jahren nicht mehr auf den vordersten Plätzen.

Patrick:
Insgesamt waren es dieses Jahr 25 Teilnehmer. Die USA und Japan liefern immer wieder mehrere Garanten für eine grandiose Show, da die dortigen Landesmeisterschaften ein wirklich großes Ereignis sind. Aber eigentlich fand ich tatsächlich alle, die da waren super. Die Finnen haben in den ersten Jahren immer den Weltmeister gestellt, wieso da schon so lange niemand ganz vorne mit dabei war, kann ich mir auch nicht erklären.

Finntastic:
Eigentlich dürfte ich gar nicht von Konkurrenz sprechen, denn die Luftgitarren-WM steht stellvertretend für Spaß, Musikfreude und für das gemeinsame Miteinader und will vor allem auch ein Zeichen für den Frieden setzen. Das Motto lautet „Macht Luft und keine Kriege“ (Make Air not War). Wie wichtig findest Du diese Botschaft in der heutigen Zeit?

Patrick:
Als ich 2015 zusammen mit allen anderen hinter der Bühne mitfieberte und sah, wie sich „Your Daddy“ Blumenkrants aus Russland und Matt „Airistotle“ Burns aus den USA vor ihrer entscheidenden dritten Runde in den Armen lagen, wurde mir klar, dass diese Botschaft tatsächlich ernst gemeint und Frieden auf dieser Welt tatsächlich möglich ist, wenn man sich selber nicht zu ernst nimmt.

Finntastic:
Wie hat es Dir in Finnland gefallen. Konntest Du Dir auch Oulu anschauen? Was sollte man sich vor Ort unbedingt ansehen und hast Du einen coolen Insidertipp für uns?

Patrick:
Ich kann vollkommen verstehe,  warum Du so finnlandverrückt bist. Es ist einfach wunderschön dort. Es ist zwar für unsere Verhältnisse relativ teuer, aber man kann sich auch zu erstaunlich günstigen Preisen eine Hütte an einen einsamen See mieten. Abends in Oulu kann ich eine der vielen Karaoke Bars empfehlen und natürlich den Rockschuppen „45 Special“

Finntastic:
Karaoke, das klingt nach Mordsspaß. Dann hast Du sicher auch alle anderen Teilnehmer persönlich kennengelernt. Wie war das Miteinader und konntest Du neue Freundschaften knüpfen?

Patrick:
Wenn man zusammen (oder auch nacheinander) auf die Bühne geht, egal ob bei der Luftgitarren-Weltmeisterschaft, beim Theater oder bei Konzerten, versucht man sich gegenseitig aufzubauen und zu unterstützen. Und das schweißt einfach zusammen. Ich betrachte die WM eigentlich auch eher als eine gemeinsame Show, als einen Wettbewerb. Ich habe jetzt Freunde auf der ganzen Welt, die ich besuchen kann, und die mich besuchen kommen können, oder die ich nächstes Jahr ganz sicher in Oulu wiedersehen werde.

Finntastic:
Im Rahmenprogramm der Luftgitarren-Weltmeisterschaft gibt es auch immer „Aireokes“, sozusagen einen gemeinsamen Auftritt einer Luftinstrumenteband. Wie muss ich mir das denn genau vorstellen?

Patrick:
Das findet traditionell immer am Abend vor der WM im 45 Special statt, und ist so ähnlich wie Karaoke. Man sucht sich einen Song aus, schreibt ihn auf einen Zettel und gibt diesen beim Moderator ab. Anders als beim Karaokesingen wird aber der Original-Song gespielt und man braucht eine Band, die die zugehörigen Luftinstrumente spielt. Auch singt man nicht wirklich, sondern tut lediglich so. Das ist ein unglaublicher Spaß und spätestens bei Bohemian Rhapsody hat man um die 50 Sänger, Luftgitarristen und Schlagzeuger, die den Laden auf den Kopf stellen.

Finntastic:
Das klingt echt verrückt. Zum Wettbewerb selbst sind dann aber nur Luftgitarren zugelassen?

Patrick:
Korrekt.

Finntastic:
Wonach wird bei der WM bewertet und wer sitzt in der Jury? Kommt es nur auf eine gute Bühnenperformance an oder steckt mehr dahiner?

Patrick:
Wichtig ist zu allererst, dass die Gitarre sichtbar wird und zwar ohne Instrumente und Hilfsmittel. Dann ist natürlich auch die Technik wichtig. In der Jury sitzen, ehemalige Weltmeister, begnadete Gitarrenspieler und seit der ersten Stunde Juha Torvinen, Gitarrist der legenderären finnischen Band Eppu Normaali. Außerdem kommt es auf die Bühnenpräsenz an, d.h. schafft man es, die Bühne auszufüllen und das Publikum für sich zu begeistern. Und letztendlich zählt auch die Airness, d.h. die Kunst, die Luftgitarre in eine höhere Kunstform zu erheben und nicht bloss zu imitieren.

Finntastic:
Spielt auch der gewählte Künstlername eine Rolle bei der Bewertung und wie bist Du auf den Beinamen „Ehrwolf“ gekommen? Was hat er für eine Bedeutung?

Patrick:
Nein, das glaube ich nicht, dass der direkt eine Bedeutung bei der Bewertung spielt. Man sucht sich einen Namen, von dem man glaubt, dass er zu einem passt. Aufgrund meines Fells war Airwolf naheliegend, aber für meinen Geschmack zu schlicht, da habe ich ihn einfach eingedeutscht.

Finntastic:
Du sagt, auch die Bühnenperformance fließt in die Jurybewertung ein. Headbangen zur Musik ist sicher bei vielen Teilnehmern beliebt. Glaubst Du, Du hast durch Deine „schlichte“ Frisur eher einen Wettbwerbsnachteil?

Patrick:
Das glaube ich nicht, das wäre ja ziemlich ungerecht. Idealerweise nutzt natürlich jeder trotzdem das, was er hat.

Finntastic:
Hilfreich ist es in puncto Technik sicherlich auch selbst Akustik- oder E-Gitarren-Erfahrung zu haben. Bist Du musikalisch? Spielst Du selbst Gitarre oder ein anderes Instrument?

Patrick:
Da kann ich dir zustimmen, es ist sicherlich von Vorteil wenn man zumindest ein bisschen weiß, wie eine Gitarre funktioniert. Ich spiele auch die Gitarre aus fester Materie und schreibe mit dieser auch eigene Songs. Auf Youtube gibt es glaube ich ein tolles Video von einem Live-Gig im Café Mellows in München von 2015. Da  spiele ich einen meiner eigenen Songs „Sun, Moon, Stars“. Ansonsten findet ihr auch ein paar Mitschnitte von meinen Auftritten auf der Facebook-Seite der Trafficbar München, falls ihr mal reinhören wollt.

Finntastic:
Und wie ist der Ablauf des Wettbewerbs in Oulu? Ich habe gehört, es gibt immer zwei Runden: eine Runde mit selbst ausgewählter Mukke und eine, wo man nach einem zufällig ausgewählten Song improvieren muss. Zu welchen Songs musstest Du denn performen und wie lange geht ein Auftritt?

Patrick:
Das ist richtig. Die erste Runde ist die Kür, wo jeder vorab einen Track einschickt. Er darf maximal 60 Sekunden dauern, ist aber komplett selbst ausgewählt und/oder editiert. Ich schusterte mir einen exakt 60 sekündigen Ausschnitt von Santana’s „Samba Pa Ti“ zusammen. Die besten acht kommen in die zweite Runde, die ebenfalls eine Minute dauert. Dieses Jahr war es ein Ausschnitt von „Caught In Crossfire“ von irgendeiner finnischen Band, die niemand der Finalisten kannte. Alle hörten die Nummer zum ersten Mal und mussten drauflos improvisieren.

Finntastic:
Und wie hat Dir der Song der Improvisationsrunde gefallen? Hättest Du lieber nach einem anderen Song performt?

Patrick:
Der Song der Improvisationsrunde war eigentlich super, voller Energie und einem grandiosen Solo, was ich aber erst hinterher bemerkt habe. Mir fällt da jetzt eigentlich auf Anhieb kein besserer Song ein.

Finntastic:
Wonach entscheidet sich denn, welcher Kandidat als erster auftritt? Du bist von allen fünfzehn Teilnehmern als letzter gestartet. War das für Dich ein Wettbewerbsnachteil oder konntest Du Dich so viel besser auf Deinen Auftritt vorbereiten, da Du die anderen Auftritte bereits gesehen hast?

Patrick:
Die Reihenfolge wird ein paar Stunden vorher ausgelost. Meine Startnummer kam mir sehr gelegen, da meine sehr langsame Nummer im totalen Kontrast zu den anderen stand. Aber wenn man die anderen so nach und nach abrocken sieht, sieht man auch seine eigenen Chancen dahinschwinden.

Finntastic:
Der Deutsche Marc „Airbreaker“ Dumont schaffte es nur auf Platz 9. Wie hat er es in den Wettkampf geschafft? Gibt es da sowas wie einen Quereinstieg? Denn eigentlich schickt ein Land doch immer nur einen Kandidaten, und zwar den Landessieger, ins Rennen.

Patrick:
Er gehört zu den zehn besten Luftgitarristen der Welt. Das ist schon ziemlich gut, würde ich sagen. Am Abend vor der WM findet das Darkhorse statt. Zu diesem kann sich jeder anmelden. Es sind aber maximal 30 Teilnehmer, von denen acht bis zehn weiter kommen, und es kostet eine Startgebühr von 25 Euro, zusätzlich zum Flugticket und dem Hotel. Der deutsche Meister bekommt die Reisekosten vom Backstage, dem jetzigen Veranstalter der Deutschen Meisterschaft, gestellt, ist bereits für das Finale gesetzt und kann den Darkhorse Abend mit dem darauf folgenden Aireoke in vollen Zügen genießen.

Finntastic:
Aha, so funktioniert also der Quereinstieg in den internationalen Kontest. Gewonnen hat ihn in diesem Jahr zum zweiten Mal hintereinander der Amerikaner Matt „Airistotle“ Burns. Hat er den Sieg verdient und wie hat Dir sein Auftritt gefallen.

Patrick:
Auf jeden Fall! Ich meine der Typ ist einfach phänomenal! Er machte das erste Mal 2012 mit, wurde auf Anhieb zweiter hinter „Nordic Thunder“. 2014 zweiter, 2015 zweiter, 2016 Weltmeister und in diesem Jahr hat er den Titel zurecht verteidigt. Er ist einer der besten.

Finntastic:
Matt „Airistotle“ Burns hat auch in diesem Jahr als Trophäe für den Sieg eine echte, elektrische E-Gitarre geschenkt bekommen. Hättest Du auch gerne eine erhalten?

Patrick:
Oh, eine wunderschöne Flying Finn Gitarre, in Zusammenarbeit von Matti Nevalainen und seiner Tochter hergestellt… Ein Traum. Wenn ich nicht irgendwann selber eine gewinne, dann lass ich mir eine bauen!

Finntastic:
(lacht)…für einen Gitarristen ganz sicher eine tolle Sache. Ich habe gehört der Amerikaner Justin „Nordic Thunder“ ist mittlerweile sowas wie ein „Luftgitarrenbotschafter“. Er drehte bereits etliche Musikvideos und ist in zahlreichen Werbespots zu sehen. Wäre das hauptberuflich auch was für Dich? Oder siehtst Du das ganze dann doch eher gelassen und als ein professionelles „Hobby“ an?

Patrick:
Justin ist ein ganz besonderer Mensch und ich glaube kaum, dass es jemanden gibt, der die Luftgitarren-Botschaft besser in die Welt tragen kann als er. Ich lass es mal auf mich zukommen, was da noch so passiert. Wenn mich jemand für irgendwas engagieren will, so melde sich diese Person doch bitte bei mir. Mit der Luftgitarre bin ich, zumindest was die Medienpräsenz angeht, ja auch erfolgreicher, als mit der aus Holz.

Finntastic:
Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Vielen Dank Patrick, dass Du uns einen so tollen Einblick in die Welt der Luftgitarre gegeben hast. Noch eine letzte Frage: Wirst Du im nächsten Jahr Deinen Titel verteidigen? Und wie bereitest Du Dich auf diese Herausforderung vor? Machst Du wie andere Profis auch zwischendurch Auftritte?

Patrick:
Ich hoffe doch sehr! Auftritte sind auch schon wieder in Planung (mit beiden Gitarren;) schaut doch mal auf Facebook nach Patrick „Ehrwolf“ Culek. Da findet ihr dann auch alle aktuellen Veranstaltungstermine.

Finntastic:
Danke für das spannende Interview und für die nächste Saison viel Erfolg. Dann schaue ich doch gleich mal, was deine Facebook-Page zu bieten hat! 😉

Patrick:
Mach das! Es war mir ein Vergnügen. Dir auch viel Glück und vielen Dank!


Fotoimpressionen – Patrick „Ehrwolf“ Culek live on Stage

Patrick „Ehrwolf“ Culek live on stage bei der Luftgitarren-WM 2017 in Oulu

Patrick Culek live mit seinem Song „Sun, Moon, Stars“ im Café Mellows in München

Die nächsten Live-Auftritte von Patrick Culek mit Akustikgitarre

  • 14. Oktober 2017, 18 Uhr, 10 Jahre „The Circles’s End“, Franziskus-Saal, Neufahrn
  • 10. Nobember 2017, Traffic Bar, München

Links rund um die Luftgitarren-Weltmeisterschaft


Rangliste der Luftgitarren-Weltmeisterschaft 2017 in Oulu

1. Matt „Airistotle“ Burns, USA, 35,4

2 . Patrick „Ehrwolf“ Culek, Germany, 34,6

2. Alexander „The Jinja Assassin“ Roberts, Australia, 34,6

3. SHOW-SHOW, Japan,  34,5

4. Luke „Van Dammage“ Sevcik, USA, 34,3

5. Genevieve „The Phoenix“ LeBlanc, Canada, 34,1

6. Nicole „Mom Jeans Jeanie“ Sevcik, USA, 33,9

7. Toshio „Shariten Kd“ Kado, Japan, 33,5

8. HAN SU „Devil’s Adam“ YONG, South-Korea, 16,7

8. Thom „w!ldth!ng“ Wilding, United Kingdom, 16,7

9. Marc „Airbreaker“ Dumont, Germany, 16,5

10. Steve „Fran Chopin“ Ruggiero, USA, 16,4 

11. Del-Kun „G. Tso Money“ Dave Chen, Taiwan, 16,2  

12. Mikael „Goilarn“ Nyrén, Sweden, 16,1

12. Rizwan „Papa Air“ Ahsan, USA/Pakistan, 16


Ein herzliches Dankeschön an Patrick „Ehrwolf“ Culek für das spannende Interview und an Fuchse Fotografie für das Zurverfügungstellen der tollen Fotoimpressionen von der Deutschen Luftgitarrenmeisterschaft 2017 in München.

Rockige Finnlandgrüße
Inken von Finntastic

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert