(Werbung)* Daniel Karg aus dem niedersächsischen Lehrte liebt Filme, vor allem aus Nordeuropa. Mit seinem Nordlichter Film Festival bringt er seit 2015 spannende und sehenswerte Filme aus dem hohen Norden in deutsche Kinos. Stets mit dabei: Filme aus Finnland! Bei der Auswahl vertraut Daniel vor allem auf seinen eigenen Geschmack und so dürfen die Streifen auch ruhig ein wenig skurril sein! Denn gerade den speziellen Humor aus Skandinavien schätzt der Filmexperte. Ich habe mich mit ihm über sein Filmfestival unterhalten und wollte einmal genauer erfahren, woher seine Passion für den skandinavischen Film stammt.
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Hinweis: (Wiesbaden im November 2020) Am 30. November 2020 erreichte mich die traurige Nachricht, dass Daniel plötzlich und unerwartet verstorben ist. Ich bin sehr traurig, denn Daniel und sein Nordlichter Film Festival waren mir lange Jahre ein guter Kooperationspartner. Auch war Daniel stets der Ansprechpartner Nummer Eins, wenn es um Fragen rund um den finnischen Film und das Kino ging. Auch bei einem Artikel zum Thema Kinosterben, den ich für eine Lokalzeitung geschrieben habe, hat mich Daniel als Experte mit vielen interessanten Informationen über die Kinobranche unterstützt. Danke Daniel dafür, ich werde Dich und auch mein Interview mit Dir stets in guter Erinnerung behalten. Danke auch an die Verantwortlichen von Nordlichter Film, die Daniels Erbe fortführen und dafür, dass wir das schöne Interview mit Daniel weiterhin zum Lesen allen zur Verfügung stellen dürfen.
Interview mit Nordlichter Film Festival Initiator und Nordlicht Daniel Karg
Finntastic:
Grüß Dich Daniel, wirklich toll, dass Du es Dir zur Aufgabe gemacht hast, den skandinavischen Film verstärkt in deutsche Kinos zu bekommen und damit auch bekannter zu machen. Erzähl uns ein wenig über Dich. Was verbindet Dich mit dem skandinavischen Film und Nordeuropa?
Daniel:
Hallo, toll, dass ich euch ein wenig mehr über meine Leidenschaft für den skandinavischen Film und mein Filmfestival erzählen darf! Tatsächlich habe ich keine Verwandtschaft im Norden bzw. in Skandinavien, und ich spreche auch keine nordische Sprache. Aber ich stamme gebürtig aus Lehrte bei Hannover, bin somit ein echtes Nordlicht und habe mich schon immer dem Norden, seiner Literatur, dem Klima und auch der Lebensweise der Menschen dort sehr verbunden gefühlt. Im Norden Europas fühle ich mich einfach zu Hause und wenn ich die Chance zum Auswandern hätte, dann würde ich vermutlich Island oder Norwegen wählen!
Finntastic:
Das heißt, Du hast schon oft den Norden Europas bereist?
Daniel:
Um ehrlich zu sein, war ich noch gar nicht so oft in Nordeuropa unterwegs. Bislang habe ich zweimal in Schweden, mehrmals in Dänemark und einmal auf Island Urlaub gemacht. Der Islandurlaub ist allerdings bereits 30 Jahre her. Damals bin ich mit einem Schulfreund nach dem Schulabschluss, also vor dem Beginn meiner Lehre, mit dem Mountainbike drei Wochen in den Sommerferien durch Island getourt. Ich muss schon sagen, dass mich dieser Urlaub bis heute geprägt hat! Wir hatten außer unseren Rädern nur ein Zelt und Kochgeschirr dabei und haben viel im Freien übernachtet. Das war ganz schön adventuremäßig!
Finntastic:
Wow, das klingt nach einem echten Abenteuer-Urlaub! Erzähl uns ein wenig mehr darüber!
Daniel:
Wir sind nicht nach Reykjavik flogen, wie viele Leute das heute machen, vor allem aus Bequemlichkeit. Die Eltern von meinem Kumpel haben uns damals mit dem Auto bis nach Hirtshals in Nord-Dänemark gebracht. Von da ging unsere Fähre nach Island. Die Fährroute verlief dabei auch über die Färöer-Inseln. Natürlich haben wir in den drei Wochen, die wir in Island waren, nicht so viel gesehen, wie die Leute, die nach Reykjavik fliegen, sich dort einen Mietwagen leihen und das Land bereisen. Aber ich glaube, weil wir mit unseren Rädern damals tagelang in der Einöde und in der Natur unterwegs waren, hat das eine gewisse Verbindung zum Land hergestellt und deshalb war der Urlaub für uns auch so intensiv und prägend.
Finntastic:
Stimmt so ein Urlaub erdet viel mehr. Und wann startete Deine Filmleidenschaft bzw. Filmfestivalkarriere? Welchen beruflichen Hintergrund hast Du?
Daniel:
Begonnen hat alles in meiner Jugend, da war ich so 16 Jahre alt. Wir haben in meinem Heimatort Lehrte ein wirklich schönes, kleines vereinsgeführtes Kino: „Das Andere Kino“. Zunächst habe ich ehrenamtlich die Programmdisposition für das Kino gemacht, also die Filme ausgewählt und auch regelmäßig hinter der Theke ausgeholfen. Später habe ich mich auch eine ganze Zeit lang aktiv im Vorstand des Vereins engagiert. Übrigens: Jeder der Lust auf Film und Kino hat, kann da mitmachen. Damals hätte ich natürlich nie gedacht, dass ich später damit einmal Geld verdienen würde. Für mich war das Ganze bis dahin immer bloß ein Hobby gewesen.
Zwischendurch habe ich eine Ausbildung als Landwirt auf einem wirklich schönen Ökohof in der Wedemark bei Hannover gemacht, was eigentlich gar nichts mit Film zu tun hat. Aber damals fand ich das super: Trecker fahren, Reifen wechseln, Kühe treiben. Ich wollte einfach mal etwas komplett anderes machen, was Bodenständiges. Nach der Ausbildung habe ich mein Abitur nachgemacht und im Anschluss in Hannover Soziologie, Politik und Geschichte studiert. Die Forschung hat mich allerdings nie interessiert. Schon während meines Studiums kam ich durch meine Ehrenamtskontakte an einen echt guten Job bei einem renommierten Filmverleiher in Berlin. In der Zeit habe ich übrigens auch meine Magisterarbeit geschrieben sowie meine mündliche Prüfung absolviert. Dafür habe ich damals meinen ganzen Jahresurlaub auf einmal genommen. *lacht*
Das Jahr in Berlin war für mich echt intensiv und prägend und als es zu Ende ging, wusste ich: Von nun an will ich nichts anderes mehr machen als Film und Kino! Und weil es in Lehrte und Umgebung kaum Jobs im Bereich Filmverleih und Programmgestaltung gab – denn das Kinoprogramm macht meistens der Kinobesitzer selbst – habe ich mich dazu entschieden, mich mit meiner Agentur „Kulturprojektor“ selbstständig zu machen!
Finntastic:
Respekt! Das war sicher zu Beginn gar nicht so einfach und eine bestimmt arbeitsintensive Zeit?
Daniel:
Oh ja, arbeitsintensiv war die Zeit, das stimmt! Denn ich habe recht schnell viele Aufträge erhalten. Dabei haben mir vor allem meine Ehrenamtskontakte sehr geholfen. Und so habe ich ruckzuck damit angefangen zum Beispiel Programmreihen für kleinere Kinos zu gestalten. Für die nordmedia, das ist eine Filmförderungsgesellschaft der Bundesländer Niedersachsen und Bremen, habe ich damals zudem Filmabspielringe organisiert. Hinzu kamen Filmevents in der Region Hannover, zum Beispiel das Autokino-Revival der Hannover Messe, das Freilichtkino Hannover oder in Ottendorf sowie seitdem die Organisation das französischen Jugendfilmfestivals „Cinéfête“, die ich nun schon seit fast 10 Jahren für die Filmkunstkinos in Hannover übernehme.
Finntastic:
Und wie entstand die die Idee zum Nordlichter Film Festival?
Daniel:
Die Filmverleihbranche war mir damals um ehrlich zu sein noch sehr fern. Um in das Geschäft einsteigen zu können, hätte ich vermutlich besser nach Berlin oder Köln gehen müssen, um auch genügend Aufträge zu erhalten. Und am Anfang der Selbstständigkeit sieht man im Grunde erst einmal zu, einfach Geld zu verdienen. Die Idee zum Nordlichter Filmfestival entstand daher tatsächlich erst rund zehn Jahre später!
Mit der Zeit wurde der Wunsch in mir einfach immer lauter, dass ich gerne eigene Filmprogramme zusammenstellen möchte, mit Filmen, die auch mir selber gefallen. Ich wollte einfach die Welt mit guten und „eigenen“ Filmen bereichern. Doch zunächst stellte sich mir die Frage: Mit was könnte ich das machen? Wozu habe ich den größten emotionalen Bezug? Und was gibt es vor allem noch nicht? Durch meine Arbeit waren mir die Filmreihen Cinéfête, Cinespanol oder das Cinema Italiana bereits bekannt. Alles Packages aus Filmen, also länderspezifische Filmreihen, die im Endeffekt eine ganz bestimmte Zielgruppe ansprechen. Und alle sind sie erfolgreich, weil sie etwas Besonderes bieten! Die Leute rennen den Kinos förmlich die Bude ein!
Und so kam mir der Gedanke, dass man das vielleicht für den nordischen Film auf die Beine stellen könnte! Natürlich gab es bereits die echt tollen „Nordischen Filmtage Lübeck“ oder auch das sehr erfolgreiche Studentenfilmfestival in Bonn, die „Skandinavischen Filmtage Bonn“. Doch der nordische Film fand mit wenigen Ausnahmen im regulären Kino-Spielbetrieb eher wenig Anklang. Und das, obwohl es wirklich tolle Filme und Regisseure aus dem Norden gibt, wie den finnischen Regisseur Aki Kaurismäki oder den etwas provokanten, aber genialen, dänischen Filmautor Lars von Trier! Im Grunde bekommt der skandinavische Film beim deutschen Publikum bis heute nicht die Anerkennung, die er verdient. Das schwedische Fantasy-Drama „Border“, das jetzt gerade in den Kinos läuft, ist sicherlich unter seinen Möglichkeiten geblieben, obwohl es ein wirklich guter und international angesehener Film ist!
Schnell war klar, dass der Grund für den „durchwachsenen Erfolg“ nicht die Qualität der Filme oder die mangelnde Nachfrage sein konnte, sondern dass die Filme nicht ihr Publikum erreichten. So entstand die Idee zur Spezialisierung auf skandinavische Filme. Ich dachte, dass es leichter ist, wenn man den Kinobetreibern ein Komplettpaket anbietet und ihnen damit ermöglicht, eine skandinavische Filmreihe zu veranstalten und damit gezielt einen begrenzten Personenkreis anzusprechen.
Finntastic:
Und wie entstand der Name „Nordlichter Film Festival?“
Daniel:
Das war Zufall. Ich hatte damals Kontakt mit einem ehemaligen Kollegen aufgenommen, der zu der Zeit bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck arbeitete. Ihm habe ich meine Idee und auch den Namen „Nordlichter“ vorgeschlagen. Und der meinte dann zu mir: Das gibt es doch schon! Er vermittelte mir den Kontakt zu einem Kinobetreiber in Dresden, der dort bereits ein kleines Skandinavisches Filmfestival in vier Kinos veranstaltete. Daher stammt im Endeffekt also der Name Nordlichter und zum Teil auch das Konzept.
Ich durfte die Idee und auch den Namen übernehmen, aber mir war klar, wenn ich das richtig machen will, musste ich selbst Filmverleiher werden! Und so habe ich mich nach und nach in die etwas schräge Welt des „Filmverleihs“ eingearbeitet. Und das war übrigens gar nicht so einfach, denn in der Branche herrschen seltsame Regeln. Nur, wenn Du die Branche durchschaust und ein gutes Netzwerk hast, dann kannst Du am Ende auch erfolgreich arbeiten. Mich hat es rund fünf Jahre gekostet, bis hierher zu kommen und ich bin sicherlich noch nicht am Ende. Man lernt nie aus. Zudem ist es auch ein enormer Zeitaufwand, sich einen Überblick über die Filmbranchen aller Ländern zu machen und stets am Ball zu bleiben!
Finntastic:
Und wer gehört sonst noch zum Team Deines Filmfestivals?
Daniel:
Eigentlich mache ich das gesamte Filmfestival, also vor allem die Filmauswahl und alles was mit der Konzeption zusammenhängt, komplett alleine. Für das Marketing und die Grafik arbeite ich mit einer Hamburger Agentur zusammen und habe damit einen echt kompetenten und erfahren Partner an meiner Seite. Die Agentur sorgt dafür, dass das Design und auch die Wirkung nach außen stimmt. Denn ich selbst habe mit Grafikdesin so wirklich gar nichts am Hut. An dieser Stelle einfach mal ein herzliches Dankeschön!
Finntastic:
Und wie wählst Du die Filme für Dein Festival aus?
Daniel:
Meine feste Überzeugung ist es, dass jeder Film sein Publikum findet, wenn die jeweilige Zielgruppe auch davon erfährt, dass es ihn gibt und dass er auch in der unmittelbaren Nähe läuft. Natürlich kommt es auch auf die Filmauswahl selbst, also die Qualität der Filme an. Meist lasse ich mich dabei von meinem eigenen Filmgeschmack leiten. Aber ich überlege natürlich auch, was könnte gut laufen und was nicht und warum.
Ich persönlich verzichte in meiner Auswahl für das Nordlichter Film Festival meist auf zu viel Drama und auch auf zu krasse Filme. Das Publikum will sicherlich nicht immer lachen, aber es gibt Filme, die will einfach keiner sehen und da verlasse ich mich auf 30 Jahre Branchen- und Filmerfahrung! Und diese Erkenntnis teile ich auch mit vielen Kollegen aus den Kinos, die am Ende das Publikum brauchen. 2018 in Lübeck habe ich z.B. mit ein paar Betreibern einen dramatischen Drogen- und Junkie-Film gesehen. Alle waren völlig verstört und stellten sich die Frage, wer das im Kino am Ende schauen soll?
Daher tue ich den Kinobetreibern ganz sicher keinen Gefallen damit, solche krassen Sozialdramen ins Programm zu nehmen. Das heißt aber nicht, dass das Genre „Drama“ ein No-Go ist. Viele Filme von Aki Kaurismäki fallen auch in diese Kategorie, aber sie machen stets Mut, weil es immer um Gepeinigte in der Gesellschaft geht, die sich untereinander helfen. Am Ende überwiegt die Solidarität und das stimmt einen positiv, wenn man aus dem Kino kommt.
Theoretisch würde das bedeuten, dass man am besten nur Komödien bzw. Liebeskomödien spielen müsste, allerdings ist mir das auf Dauer sicherlich auch zu langweilig. Deshalb nehme ich immer auch ein paar echt spannende Dokumentarfilme mit ins Programm sowie Jugendgeschichten aus dem Norden. Mir ist es im Endeffekt wichtig, dass ich bei der Filmauswahl ein gutes Gleichgewicht aus allen Filmgenres sowie auch aus allen fünf Ländern – also Norwegen, Schweden, Dänemark, Island und auch aus Finnland – biete.
Finntastic:
Und was ist das Besondere an so Jugendgeschichten aus Nordeuropa?
Daniel:
Ich finde einfach den Umgang der Skandinavier im Film mit jugendlichen Protagonisten ganz toll. Es gibt einfach so viele talentierte, junge Schauspieler aus den nordischen Ländern. Viele der Filme drohen aber unterzugehen, weil Erwachsene sie nicht gucken wollen und Jugendliche meist keine sozialkritischen Filme schauen. Aktuell läuft z.B. der schwedische „Amatörer“ im Nordlichter Festival, dem ich wirklich nur das Beste wünsche. Und aus Finnland kamen in den letzten Jahren beispielswiese zwei eindrucksvolle Filme von Selma Vilhunen – „Stupid young heart“ (2018) und „Little Wing“ (2016). Beide haben keinen Filmverleih gefunden. Leider.
Finntastic:
Welche finnischen Filme sind dieses Jahr mit dabei? Hast Du einen Favoriten?
Daniel:
Einer der sicherlich immer noch spannenden und wichtigen Filme ist das finnische Roadmovie „Finnish Blood – Swedish Heart“ (Finnisch: Laulu Koti-ikävästä). Der lief im ersten Nordlichter Film Festival 2015 und wurde mir von den Kinobetreibern vorgeschlagen. Das Ganze ist im Endeffekt ein gesellschaftskritischer Film über die finnische Minderheit in Schweden. Für Deutsche ohne Finnlandbezug vielleicht zunächst nicht so interessant. Trotzdem ist er recht gefragt, oft auch von Mitgliedern der Deutsch-Finnischen Gesellschaft, einem Kulturverein, der sich in der deutsch-finnischen Kulturarbeit sehr engagiert. Ich hatte bei dem Film erfreulicherweise auch direkten Kontakt zum Produzenten.
Ansonsten hat mich auch der Film „Armomurhaaja“ sehr beeindruckt – der finnische Beitrag im Nordlichter Film Festival 2019. Über den habe ich mehr als ein Jahr lang gegrübelt, weil ich zunächst ein wenig Angst hatte vor der Marketingkommunikation im Vorfeld. Die Story ist wirklich sehr schräg und bestimmt nicht automatisch jedermanns Sache. Und als er in diesem Jahr zum finnischen Oscarbeitrag nominiert wurde, habe ich mir gedacht, der muss vielleicht doch dabei sein. Bedauerlicherweise hat der Film den Oscar dann doch nicht gewonnen, aber die Story ist einfach zu gut! Und ob es ein Drama oder eher ein Thriller ist, kann ich gar nicht sagen – ich denke ein Mix aus beidem.
Finntastic:
Und worum geht es in dem Film?
Es geht um einen älteren Mann, einen echten, finnischen Eigenbrötler, wie er im Buche steht. Der lebt irgendwo in Finnland mitten in der Einöde im Wald und betreibt dort eine Autowerkstatt. Bekannt ist er unter den wenigen Bewohnern der Gegend auch deshalb, weil er gegen Geld Haustiere tötet, wenn ihre Besitzer sie nicht mehr haben wollen. Einzig allein das macht den Typen schon schräg. Allerdings ist er kein brutaler Killer. Er fragt die Halter zuvor aus, warum sie die Tiere loswerden wollen, ob sie krank sind oder welcher Grund dahintersteckt. Er macht im Grunde jedes Mal im Vorfeld eine komplette Tierhalteranalyse und übernimmt den Job auch nur, wenn das Tier leidet, also wirklich krank ist und nicht wenn der Besitzer es nur loswerden will.
Eines Tages will so ein rechtsradikaler Schläger seinen Hund loswerden. Der Alte bringt es aber nicht übers Herz, weil er den Hund liebgewonnen hat. und legt sich somit mit der gesamten Schlägergruppe an. Parallel verliebt er sich in eine Frau, die ihm sein Meerschweinchen bringt. Der Film ist eigentlich ein richtig skurriler Blick hinter die Kulissen, hinter die Fassade dieses nach außen hin wirklich merkwürdigen Einsiedlers. Lustigerweise konnte selbst der Regisseur den Film nach Fertigstellung nicht mehr deuten. Eigentlich wollte er einen Film über die Dummheit von alten weißen Männern machen und am Ende ist aus dem Film etwas ganz anderes geworden…und ich glaube, gerade das macht den Film einfach sehenswert!
Im Vergleich zum Roadmovie „Äkkilähtö“ (Englisch: Off the Map) ist „Armomurhaaja“ übrigens eher schwere Kost. Ich bin sehr gespannt, wie der Film beim Publikum ankommt!
Finntastic:
Und welcher nordische Film hat Dich bislang am meisten begeistert?
Daniel:
Das war tatsächlich ein isländischer Film und zwar das Roadmovie „Children of Nature“ von Friedrich Thor Fridriksson. Wir haben damals im „Anderen Kino“ in Lehrte regelmäßig auch seltsame Filme gezeigt und da war der mit dabei. Ob das jetzt im direkten Zusammenhang zu meinem Islandabenteuer stand, dass mich der Film so geflasht hat, kann ich ehrlich gesagt gar nicht sagen.
Ansonsten mag ich auch sehr die Kaurismäki-Filme, besonders seine ersten Werke, wie „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“. Ein wirklich toller Film! Tatsächlich war auch mein erster Kontakt mit dem skandinavischen Film eine Aki-Kaurismäki-Verfilmung! Und zwar sein erster Film „Leningrad Cowboys Go America“. Da war ich so zwanzig Jahre alt. Der lief im Rahmen der Berlinale 1990 im „Filmpalast“, also in der heutigen „Astor Film Lounge“.
Als Marketingmaßnahme hatten sie Plakate aus braunem Paketpapier gebastelt, auf das sie eine Leningrad-Cowboy-Figur mit einer Tolle draufgekritzelt hatten. Mehrere davon lagen nach dem Film auf der Bühne rum. Ich fand die Plakate irgendwie cool und habe mir nach dem Film einfach eins von der Bühne genommen und kam mir ziemlich kriminell vor. Das Plakat hängt bis heute in meinem Wohnzimmer! Und das, obwohl mir der Film gar nicht mal so gut gefallen hat…aber er war einfach mega skurril. Das war wahrscheinlich das Besonderes, denn genau das zeichnet Aki Kaurismäki-Filme doch irgendwie aus!
Finntastic:
Und wie sieht es mit Lieblingsfilmen aus Norwegen, Schweden oder Dänemark aus?
Daniel:
Norwegische Filme kannte ich zu der damaligen Zeit noch gar keine und ich bin auch kein Fachmann für skandinavische Filmgeschichte. Ich habe deshalb auch noch nicht alle Filme des schwedischen Regisseur Ingmar Bergmann gesehen. Ehrlich gesagt haben mich die, die ich kenne, auch nicht unbedingt umgehauen. Aus Norwegen hat mich die Komödie „Opportunity Knocks“ (Norwegisch: NORSKE BYGGEKLOSSER) und der Schauspieler Atle Atonsen sehr beeindruckt. Der Film ist auch dieses Jahr beim Nordlicht Filmfestival mit dabei! Atonsen schlüpft in dem Film gleich in elf Rollen. Meiner Meinung nach eine echte Meisterleistung! Noch dazu ist der Film mega witzig. Es geht um zwei Leute, die gerne ihr Haus renovieren wollen, aber während der Renovierung geht durch die chaotischen Handwerker alles schief und dann kommen ihnen auch noch die Bank und die Behörden in die Quere.
Und aus Dänemark mochte ich schon sehr früh schräge Filme von Lars von Trier, wie „Idioten“ oder „Das Fest“ und es gibt natürlich auch zahlreiche sehr anspruchsvolle Sozialdramen mit sehr politischem Hintergrund – nicht nur als TV-Serie.
Finntastic:
Kiitos Daniel, für Deinen echt interessanten Einblick in den skandinavischen Film und die Entstehungsgeschichte Deines Filmfestivals! Weiterhin viel Erfolg damit und selbstverständlich werde ich mir Deine finnischen Filmempfehlungen anschauen und ganz sicher auch den ein oder anderen Film aus den nordischen Nachbarländern!
Daniel:
Na klar gerne! Super, dass ich den skandinavischen Film auf Deinem Finnland-Blog bekannter machen konnte und Du unser Filmfestival so super unterstützt! Wenn Du mal in der Heimat bzw. in der Region Hannover bist, komm gerne auf einen Filmschnack bei uns vorbei! Und falls Du noch weitere Infos zu den Filmen haben magst und wissen willst, wo der ein oder andere Favorit im Kino läuft, schau gerne auf der Website unseres Nordlichter-Film Festivals vorbei.
Über Daniel Karg und das Nordlichter Film Festival
Daniel Karg stammt aus Lehrte bei Hannover. Bereits im Alter von 16 Jahren entdeckte der gebürtige Niedersachse seine Leidenschaft für Film und Kino. Während der Schulzeit jobbte er hinter der Theke des „Anderen Kinos“ in Lehrte, einem vereinsbetriebenen, lokalen Kino, für dass er später auch die Programmereihen betreute und auch lange Zeit im Vorstand aktiv war. Nach einer Ausbildung zum Landwirt und dem Abitur studierte er in Hannover Soziologie, Politik und Geschichte. Bereits während seines Studiums sammelte er erste Erfahrung bei einem renommierten Filmverleih in Berlin.
Im Anschluss machte er sich mit seiner Agentur „Kulturprojektor“ selbstständig und hat mittlerweile bereits für die Nordmedia – die Mediengesellschaft und Filmförderung für Niedersachsen und Bremen sowie für zahlreiche Kinos in der Region Hannover die Organisation von Filmspielringen übernommen. Hinzu kommt die Organisation und Pressearbeit für zahlreiche Film-Events, wie das französische Jugendfilmfestival Cinéfête, das Autokino-Revival Hannover, das Freilichtkino Hannover sowie in Otterndorf und zahlreiche Schulkinowochen.
Um den skandinavischen Film auch in Deutschland bekannter zu machen, kam er vor rund zehn Jahren auf die Idee seinen eigenen Filmverleih und sein eigenes skandinavisches Filmfestival, das Nordlichter Film Festival, aus dem Boden zu stampfen, dass nun bereits seit 2015 tolle Filme aus Norwegen, Schweden, Dänemark, Island und natürlich auch aus Finnland auf die deutsche Kinoleinwand bringt. Mit dabei im diesjährigen Programm sind die finnischen Filme: Armomurhaaja (Drama/Thriller 2017), Viraali (Drama 2017), Äkkilähtö (Roadmovie 2017), Kaikkella Rakaudella (Spielfilm 2013) und der Dokumentarfilm „Finnish Blod – Swedish Heart“ (2012).
(FOTO: Nordlichter Film/Neues Skandinavisches Kino) Dank der Initiative von Daniel Karg gibt es bis in den Herbst hinein in ganz Deutschland nordische Filme im Kino!
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Nordlichter-Film-Gewinnspiel
Macht mit und gewinnt eine von drei Nordlichter Film-DVDs aus Daniel Kargs Web-Shop (zur Auswahl stehen: Kaikella Rakaudella (Spielfilm 2013), Äkkilähtö – Off the Map (Roadmovie 2017) oder Viraali (Drama 2017))!
So könnt ihr gewinnen: Beantwortet einfach die folgenden zwei Fragen, postet eure Antwort in einen Kommentar unter den Beitrag und ihr nehmt automatisch am Gewinnspiel teil und gewinnt mit etwas Glück eine von drei DVDs! (Nicht vergessen: Bitte Wunschgewinn angeben!)
1) Welches ist eurer Lieblingsfilm aus Finnland?
2) Welches war Daniels erster skandinavischer Film und was hängt als Erinnerung daran in seinem Wohnzimmer?
Viel Glück wünschen euch Janne-Oskari, die finntastische Elchbande, Inken und Daniel vom Nordlichter Film Festival
* Dieser Blogpost ist eine Kooperation mit Daniel Karg vom Nordlichter Film Festival/Neues Skandinavisches Kino. Alle Informationen dazu, was sich hinter dem Begriff „Werbung“ verbirgt, erfährst Du unter Media Kit und Kooperationen.
Teilnahmebedingungen, Gewinnspielrichtlinien und Datenschutz
Eine Teilnahme am Gewinnspiel ist zu den im Folgenden aufgeführten Teilnahmebedingungen und Gewinnspielrichtlinien möglich. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erkennt der Teilnehmer diese ausdrücklich an. Es gilt ausschließlich das Recht der Bundesrepublik Deutschland. Sollten einzelne Teilnahmebedingungen und/oder Gewinnspielrichtlinien ungültig sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen Richtlinien hiervon unberührt.
Teilnahmeberechtigung
Teilnahmeberechtigt ist jede volljährige Person ab 18 Jahren mit Hauptwohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland, einem anderen Land der Europäischen Union sowie der folgenden Länder: Fürstentum Lichtenstein, Norwegen, Island, Großbritannien und der Schweiz.
Die Teilnahme am Gewinnspiel ist für alle Teilnehmer kostenlos und ausschließlich online über diesen Gewinnspielpost auf https://finntastic.de möglich. Den Teilnehmern entstehen keine Zusatzkosten (auch nicht für den Postversand).
Jede Person darf nur einmal am Gewinnspiel teilnehmen. Die mehrfache Teilnahme z.B. mit unterschiedlichen Namens-Profilen bzw. E-Mail-Adressen ist nicht zulässig und führt bei Bekanntwerden automatisch zum Ausschluss vom Gewinnspiel.
Gewinn
Um am Nordlichter Film-Gewinnspiel teilzunehmen, müssen die Teilnehmer die beiden folgenden Gewinnspiel-Fragen beantworten und ihre Antwort in einen Kommentar unter diesen Blogpost posten:
Frage 1) Welches ist eurer Lieblingsfilm aus Finnland?
Frage 2) Welches war Daniels erster skandinavischer Film und was hängt als Erinnerung daran in seinem Wohnzimmer?
Unter allen Teilnehmern, die beide Fragen beantwortet, und ihre Antwort in einen Kommentar unter diesen Blogpost gepostet haben, werden 3 x 1 Nordlichter Film-DVD aus Daniel Kargs DVD-Shop nach Wahl verlost. (Zur Auswahl stehen: Äkkilähtö – Off the Map (Roadmovie 2017), Kaikella Rakaudella (Spielfilm 2013) oder Viraali (Drama 2017)). Bitte bei Teilnahme Filmwunsch angeben!
Sachgewinne werden nicht bar ausgezahlt und sind vom Umtausch ausgeschlossen. Gewinne können nicht auf Dritte übertragen werden. Auf den Gewinn gibt es keinen Gewähr- oder Garantieanspruch. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Gewinnspielablauf
Das Gewinnspiel läuft ab 29. Mai 2019 bis 26. Juni 2019 ausschließlich auf https://finntastic.de. Teilnahmeschluss ist der 26. Juni 2019 um 23:59 Uhr. Danach eingesandte Lösungen und gepostete Kommentare zählen nicht mehr für diese Verlosung.
Die Ermittlung der Teilnahmeberechtigung sowie die Preisauslosung findet am 27. Juni 2019 statt. Unter allen Teilnehmern werden drei DVDs finnischer Filme (siehe Gewinn) verlost. Bei der Gewinnauslosung entscheidet das Los unter Gewährleistung des Zufallsprinzips. Der Gewinner wird via Email benachrichtigt. Das Angeben einer funktionstüchtigen Emailadresse beim Abgeben des Kommentars ist daher zwingend erforderlich.
Im Gewinnfall benötigt Finntastic für das Versenden des Gewinns später den richtigen Vor- und Nachnamen und die Anschrift des Gewinners. Sollte sich der Gewinner nicht innerhalb von sieben Tagen nach der Benachrichtigung per E-Mail zurückmelden, verfällt der Anspruch auf den Gewinn und es wird ein neuer Gewinner ausgelost.
Der Gewinner erklärt sich damit einverstanden, dass im Falle eines Gewinns sein Vorname bzw. Nickname in diesem Gewinnspielpost auf https://finntastic.de sowie auf den Social Media Kanälen von Finntastic (facebook, Instagram und Twitter) dauerhaft veröffentlicht wird.
Ausschluss von Teilnehmern
Finntastic behält sich vor Teilnehmer/-innen von der Teilnahme auszuschließen und zu löschen, wenn diese die Aufgabe verfehlen oder gegen die Teilnahmebedingungen bzw. Gewinnspielrichtlinien verstoßen. Teilnehmer/innen, die die Verlosung manipulieren (z.B. durch die Teilnahme mittels mehrerer Emailadressen bzw. Namensprofile) können bei Bekanntwerden von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen werden. Beim Bekanntwerden einer Manipulation können Gewinne sogar nachträglich aberkannt sowie bereits ausgelieferte Gewinne zurückgefordert werden. Der Missbrauch von fremden Namen führt grundsätzlich zum Ausschluss vom Gewinnspiel.
Abbruch/Aussetzen des Gewinnspiels
Finntastic behält sich vor, bei Kenntnis von Manipulationen oder wenn eine ordnungsgemäße Durchführung des Gewinnspiels nicht mehr sichergestellt ist, das Gewinnspiel abzubrechen bzw. zu unterbrechen. Dies gilt insbesondere beim Ausfall von Hard- oder Software, Programmfehlern oder nicht autorisierten Eingriffen von Dritten (z.B. Computerviren) oder wenn rechtliche Probleme vorliegen.
Datenschutz
Soweit im Rahmen der Aktion personenbezogene Daten von Teilnehmern erfasst werden (z.B. Vorname, Nachname oder Nickname, Anschrift, Emailadresse), werden diese von Finntastic ausschließlich zum Zwecke der Durchführung des Gewinnspiels erhoben, verarbeitet und genutzt. Außerde an Daniel Karg zwecks Versand der DVD-Gewinne werden keine Daten an Dritte weitergegeben.
Der Gewinner erklärt sich damit einverstanden, dass im Falle eines Gewinns sein Vorname bzw. Nickname dauerhaft auf https://finntastic.de sowie auf den Social Media Kanälen von Finntastic (facebook, Instagram und Twitter veröffentlicht wird.
Eine Teilnahme am Gewinnspiel führt nicht zum Bestellen des Finntastic Newsletters. Wer den Newsletter abonnieren möchte, muss dies separat über das Newsletter-Formular auf https://finntastic.de machen.
Disclaimer
Dieses Gewinnspiel ist eine private Verlosung und wird ausschließich von der Seitenbetreiberin von https://finntastic.de veranstaltet. Die drei DVDs (siehe Gewinn) wurden der Veranstalterin von Daniel Karg vom Nordlichter Film Festival/Neues Skandinavisches Kino zur Verfügung gestellt. Das Gewinnspiel steht sonst in keiner Verbindung zu anderen Unternehmen oder Personen und auch nicht zu Social Media Kanälen wie facebook oder Instagram.
Empfängerin der von den Teilnehmern bereitgestellten Daten und Informationen und damit Ansprechpartner und Verantwortliche ist einzig und allein die Seitenbetreiberin von https://finntastic.de. Sämtliche Fragen, Kommentare oder Beschwerden zum Gewinnspiel sind deshalb an info@finntastic.de zu richten.
Haftungsausschluss
Die Veranstalterin des Gewinnspiels, d.h. die Seitenbetreiberin von https://finntastic.de haftet nicht für mittelbare oder unmittelbare Schäden, die sich aus der Teilnahme an der Aktion oder der Nichterreichbarkeit des Internet-Servers ergeben, es sei denn, diese sind auf grob fahrlässiges oder vorsätzliches Handeln zurückzuführen, welches von der Veranstalterin zu vertreten ist. Der Rechtsweg ist somit ausgeschlossen.