Rhabarber gedeiht auch in Finnland recht gut. Im Frühsommer bis ungefähr Ende Juni wird er geerntet und lässt sich zu allerlei leckeren Speisen und Getränken verarbeiten. Besonders beliebt ist in Finnland Rhabarberkuchen. Heute habe ich zur Abwechslung allerdings ein ganz simples Rezept für Rhabarberkompott für euch. Besonders lecker schmeckt das übrigens mit nordischen Beeren und einer ordentlichen Portion Vanilleeis. Und wenn ihr dem Ganzen noch eine finnische Nuance verpassen wollt, probiert dazu finnisches (Salz-)Lakritz- oder Kieferneis!
Rhabarber – Das fruchtig-saure Gemüse
Auch wenn man bei Rhabarber sofort an Obst denkt, weil es sehr gerne zu Kompott und Marmelade verarbeitet wird, so handelt es sich bei Rhabarber streng genommen um Gemüse und zwar um eine winterfeste Staudenpflanze, die zur Familie der Knöterichgewächse gehört. Rhabarber lässt sich deshalb nicht nur als Süßspeise verarbeiten, sondern auch als Gemüse und passt zum Beispiel gut zu Fisch oder auch als Zutat für eine Gemüsesuppe. Rhabarber enthält nur rund 14 Kalorien pro 100 Gramm und ist damit sehr kalorienarm. Rhabarberstangen sind außerdem reich an Nährstoffen. Sie enthalten viel Vitamin C, Kalium, Eisen, Phosphor und auch Antioxidantien.
Gepflanzt wird Rhabarber im Frühjahr oder Herbst, so dass die Pflanze in der Zeit von Frühjahr bis in den Frühsommer die Rhabarberstangen ausbilden kann. Besonders gut gedeiht Rhabarber auf humus- und nährstoffreichen, etwas feuchten Böden im Halbschatten. Geerntet werden die Rhabarberstangen, sobald sich erste Blütenansätze zeigen, wobei die Stangen herausgebrochen werden. Rhabarber sollte niemals abgeschnitten werden, weil sonst die Rhabarberstaude samt Wurzeln verfault. Rhabarber kann übrigens sowohl als Kompott als auch roh eingefroren werden. Rhabarberkompott hält sich aber auch gut ein paar Tage im Kühlschrank.
Wichtig zu wissen: Rhabarber enthält Oxalsäure und zwar rund 500 Milligramm pro 100 Gramm. Um allerdings eine schädliche Wirkung für den Körper zu erzielen, müsste eine 60 Kilogramm schwere Person rund 36 Kilogramm frischen Rhabarber essen, denn erst ab 5 Gramm ist Oxalsäure für den Menschen gefährlich. Mit dem Kochen nimmt der Oxalsäuregehalt außerdem ab. Bei der richtigen Zubereitung könnt ihr das Kompott also bedenkenlos genießen.
Janne-Oskaris Raparperikompotti – Rezept für ein leckeres Rhabarber-Kompott à la Finlandaise
Auch in Finnland existieren zahlreiche Rhabarber-Rezepte. Für alle, die fix eine leckere Süßspeise als Nachtisch kreieren wollen, gibt es hier Janne-Oskaris „Finntastisches Rhabarber-Kompott“. Das Ganze ist ruckzuck zubereitet und daher die ideale Sommerspeise für zwischendurch.
Zutaten für das „Finntastische“ Rhabarberkompott: (für zirka 3 Personen)
- 5 rote Rhabarberstangen (und ggf. eine Schüssel süße (finnische) Erdbeeren)
- 150 Gramm weißen Zucker oder Rohrzucker (Ihr könnt den Rhabarber aber auch mit Ahornsirup, Agavendicksaft oder mit finnischem Xylit (Birkenzucker) süßen)
- 1 kleine Ingwerknolle (Die könnt ihr auch weglassen, wenn ihr es nicht so zitronig mögt oder ihr ersetzt sie durch einen Schuss Zitronen- oder Limettensaft)
- 1 Tütchen Vanillezucker (oder echte Vanille, falls vorhanden)
- 1 Schälchen Erdbeeren (falls ihr Lust auf ein Erdbeer-Rhabarberkompott habt)
Für die Beilage:
- Vanille-, Lakritz- oder Kieferneis
- als Garnitur: Blaubeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und/oder Moltebeeren
(Markennennung) Tipp: finnisches Bio-Eis von Jymys (z.B. in den Sorten Vanille, Kiefer, Wilde Blaubeere, Minzschokolade etc.) gibt es in vielen deutschen Denn‘s Biomärkten und schwedisches Salzlakritzeis von SIA zum Beispiel in ausgewählten deutschen Rewe-Märkten.
Kochequipment
- 1 Schneidebrett
- 1 Messer
- 1 Gemüseschäler zum Schälen der Rhabarberstangen (Ich empfehle euch den Rhabarber zu schälen, denn in der Schale ist die meiste Oxalsäure enthalten)
- 1 Kochtopf
- 1 Messbecher zum Abmessen des Zuckers
Do it yourself-Anleitung für ein „Finntastischen“ Rhabarber-Kompott
Zunächst entfernt ihr die trockenen Enden der Rhabarberstangen und schneidet sie danach in der Mitte durch. Im Anschluss wascht ihr die Rhabarberstangen, schält sie mit dem Gemüseschäler und schneidet sie danach in kleine Stücke. Dann packt ihr die Rhabarberstücken in den Kochtopf und gebt den Zucker und ein Päckchen Vanillezucker hinzu und lasst den Kochtopf mit dem Rhabarber für ein bis zwei Stunden durchziehen.
Später kocht ihr den Rhabarber auf und zwar so lange, bis er im Topf richtig zerfallen ist. Falls ihr dem Rhabarberkompott noch eine weitere Nuance verliehen wollt, könnt ihr jetzt noch die Erdbeeren (am besten geviertelt) dazugeben. Danach schält ihr die Ingwerknolle, schneidet sie in kleine Stückchen und gebt sie ebenfalls hinzu. Aber Vorsicht die Menge des Ingwers macht das Kompott recht scharf! Ihr solltet also nur so viel Ingwer hinzugeben, dass der Ingwer dem Kompott eine kleine, zitronige Nuance verleiht. Jetzt nehmt ihr den Topf vom Herd. Ihr könnt nun noch die Nachhitze nutzen und das Kompott im Topf noch etwas durchziehen lassen. Später kocht ihr das Kompott noch einmal kurz auf.
Jetzt ist das Rhabarberkompott fertig und ihr könnt es, wenn es abgekühlt ist, in kleine Schüsseln oder Gläschen füllen und diese dann mit frischen, nordischen Beeren eurer Wahl (z.B. Blaubeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und/oder Moltebeeren garnieren und dann servieren. Besonders lecker schmeckt das Rhabarberkompott übrigens auch mit Vanilleeis oder mit aufgeschlagener oder flüssiger Sahne. Falls ihr eurem Kompott noch eine weitere finnische Note verleihen wollt, könnt ihr dazu auch finnisches (Salz-)Lakritz- oder Kieferneis (z.B. von Jymys) servieren.
Hyvää Ruokahalua! Guten Appetit!
Inken
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