Hellsinki Metal Festival 2025 rockt – trotz Herausforderungen

(FOTO: Sven Wiese/Mighty Images) Die Metalband Hatebreed lieferte wie gewohnt eine mitreißende Show und begeisterte das Publikum.
(FOTO: Sven Wiese/Mighty Images) Die Metalband Hatebreed lieferte wie gewohnt eine mitreißende Show und begeisterte das Publikum.

(Gastbeitrag von Sven Wiese) Auch in seiner dritten Auflage bot das Hellsinki Metal Festival wieder ein abwechslungsreiches Line-up mit internationalen und lokalen Acts – von Moonsorrows mitreißendem Pagan Metal bis zu den Legenden von Venom. Trotz weniger Besucher als in den Vorjahren und dem Fehlen eines bekannten finnisches Headliners am Samstag überzeugten die Auftritte von Napalm Death, Hatebreed und vielen anderen. Die Veranstalter reagierten zudem auf Kritik und verbesserten das Sicherheitskonzept. Alles in allem war es ein gelungenes Festival, das Lust auf 2026 macht!

Ohne die Teilnahme etablierter, bekannter Bands aus der Region fällt es dem Hellsinki Metal Festival offenbar schwer, die gewünschte Aufmerksamkeit zu erreichen. Nach zwei erfolgreichen Auflagen zeigte sich in diesem Jahr, dass das Festival an Grenzen stößt: So fehlten am Samstag renommierte, finnische Acts, denn ein einzelner Headliner konnte das Programm über zwei Tage hinweg nicht ausreichend tragen. Obwohl das Line-up der dritten Ausgabe eine abwechslungsreiche Mischung und einige Highlights im Heavy-Metal-Bereich bot, blieben die Besucherzahlen spürbar hinter denen der Vorjahre zurück. Ein offizielles Statement dazu gibt es aber bislang nicht. Besonders am Samstag vermisste man als Festival-Besucher einen lokalen Publikumsmagneten wie Moonsorrow, die den ersten Festivaltag am Freitag mit einem beeindruckenden Auftritt  gekrönt hatten.

Wie üblich eröffneten am Freitag finnische Nachwuchsbands die Outdoor-Bühnen und heizten dem Publikum ein. Sie wurden dabei von feinstem fränkischem Death Metal von Kanonenfieber sowie den Doom-Metallern von Candlemass unterstützt. Forbidden bereiteten den Boden für Fear Factory und King Diamond, die mit ähnlichen Setlists wie in Wacken auftraten, jedoch bei der Akkreditierung der Pressefotografen zunächst für Verwirrung sorgten. In der dunklen Eishalle herrschte wie immer eine düstere Atmosphäre: Die chilenische Band Decessus legte vor und übergab an die folgenden Acts, bis Moonsorrow mit ihrem Pagan Metal den ersten Tag abrundeten.

Auch am zweiten Festivaltag ging es wieder heiß her

Leadsängerin Lotta Ruutiainen von der Metalband Luna Kills
(FOTO: Sven Wiese/Mighty Images) Frontwoman Lotta Ruutiainen von Luna Kills heizte dem Publikum ordentlich ein.

Am zweiten Festivaltag überzeugten Luna Kills mit ihrem Auftritt und unterstrichen damit ihre Teilnahme am Wacken Open Air 2026. Und Napalm Death und Michael Schenker bewiesen, dass sie trotz ihres Alters nichts von ihrer Energie eingebüßt haben. Enslaved spielten mit sichtbarer Begeisterung und Hatebreed lieferten wie gewohnt eine mitreißende Show und motivierten das Publikum mit ihren „Balls of Death“ zu einer abendlichen Sporteinheit. Venom, die als Wegbereiter für Bands wie Metallica, Kreator und Slayer gelten, zeigten, dass sie es noch immer draufhaben, das Publikum mitzureißen, wofür sie mit begeistertem Applaus belohnt wurden. Das Publikum genoss zudem die geniale pyrotechnisch-untermalte Bühnenshow.

Drinnen setzten die Belgier von Brutal Sphincter kräftige Akzente, während die schottische Band Party Cannon ihrem Namen alle Ehre machte. Die Japaner von Sigh brachten exotische Klänge auf die Bühne, und Cult of Luna hatte zwar anfänglich technische Probleme, meisterte diese aber nach einiger Zeit. Im Anschluss fielen Me and That Man mit ihrem Rock-Metal-Sound zwar etwas aus dem düsteren Rahmen, doch Blood Fire Death sorgten schließlich als letzte Band des Festivals wieder für die gewohnte Schwere.

Trotz aller Kritik ist positiv hervorzuheben, dass die Veranstalter auf frühere Rückmeldungen reagiert und das Sicherheitskonzept verbessert haben. Beispielsweise wurden die Notausgänge deutlich markiert. Alles in allem bleibt die Vorfreude auf 2026 – in der Hoffnung, dass das Line-up wieder voll überzeugt.

Die Metalband Venom auf dem Hellsinki Metal Festival 2025
(FOTO: Sven Wiese/Mighty Images) Die Metalband Venom beeindruckte mit einer atemberaubenden Pyrotechnik-Show.

Über das Hellsinki Metal Festival

Das Hellsinki Metal Festival ist sozusagen die kleine Schwester des Tuska Open Air. Es findet seit 2023 jährlich im August in und um die Helsinki Ice Hall, auch bekannt als Nordis, statt. Mittlerweile hat sich das Festival fest im Sommer-Open-Air-Kalender der finnischen Hauptstadt etabliert. Geboten wird eine faszinierende Mischung aus internationalen und finnischen Metal-Bands. Musik- und Metalfans kommen hier ganz sicher auf ihre Kosten!

Alle Informationen zum Festival gibt es auf der offiziellen Website unter www.hellsinkimetalfestival.fi.


Über den Gastautor Sven Wiese

Sven Wiese
(FOTO: Sven Wiese) Sven Wiese lebt seit langem in Finnland und widmet sich dort in seiner Freizeit der Action- und Konzert-Fotografie.

Sven Wiese, gebürtig aus Schleswig-Holstein, lebt seit 17 Jahren in Finnland und ist beruflich seit rund 15 Jahren im Exportvertrieb tätig.  Seine große Leidenschaften sind Sport, Musik, aber vor allem die Fotografie.  Als Sportreporter und Fotograf ist er regelmäßig auf diversen Musik- und Sportevents in Finnland unterwegs, denn besonders gerne widmet er sich seiner Leidenschaft der Action-Fotografie.

Als großer Musik- und Metalfan besucht er zudem regelmäßig Musikevents und Metal-Konzerte. Seine Konzertberichte und Fotos erscheinen regelmäßig auch in verschiedenen Medien. Mehr über Sven Wiese auch auf www.mighty-images.com sowie auf seiner Facebookseite.

Vielen Dank an Sven Wiese für diesen klasse Gastbeitrag und die tollen Fotos!


 Weitere Beiträge zum Thema:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert