Petteri Sariola: Wie ein finnischer Gitarren-Virtuose die Solo-Gitarre revolutioniert

(FOTO: Inken Paletta, Finntastic)Der Fingerstyle-Gitarrist Petteri Sariola hat gerade sein neues Album „Voyager“ veröffentlicht.
(FOTO: Inken Paletta, Finntastic)Der Fingerstyle-Gitarrist Petteri Sariola hat gerade sein neues Album „Voyager“ veröffentlicht.

Im September hatte ich das Vergnügen, den finnischen Fingerstyle-Gitarristen Petteri Sariola auf der Guitar Summit in Mannheim kennenzulernen. Beim Release-Konzert seines neuen Albums „Voyager“ zeigte er, warum sein Name ein Synonym für perkussive Gitarreninnovationen ist. Sein neues Album markiert für ihn sowohl musikalisch als auch persönlich einen Neuanfang. Im Interview spricht er über die Inspiration hinter seiner Musik, sein neues Album und verrät, wie er es schafft, mit seiner Steelstring-Gitarre wie eine Band zu klingen.

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„Die Gitarre ist mein Orchester“ – Ein Gespräch mit Petteri Sariola über Klang, Kreativität und die Zukunft des Fingerstyle

Finntastic:
Moikka Petteri, vielen Dank, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast! Beginnen wir mit deinen musikalischen Wurzeln. Hast du schon immer davon geträumt, Musiker zu werden?

Petteri:
Musik war tatsächlich schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Als Teenager fiel es mir schwer, mich in Worten auszudrücken. Also wurde die Musik zu meiner Sprache. Später lernte ich, meine Gedanken zu artikulieren, doch bis heute ist Musik das Mittel, um Dinge auszudrücken, die sich nur schwer in Worte fassen lassen.

Finntastic:
Hast Du Dir das Gitarrenspiel selbst beigebracht oder hast Du auch eine musikalische Ausbildung?

Petteri:
Angefangen habe ich mit klassischem Gitarrenunterricht im Alter von sieben Jahren. Ein paar Jahre später kam E-Gitarre dazu. Mit der klassischen Gitarre erreichte ich ein semiprofessionelles Niveau. Dann konzentrierte ich mich auf die E-Gitarre und ich begann eine musikalische Ausbildung am örtlichen Konservatorium. Das Pop- und Jazzkonservatorium in Helsinki hat seine musikalischen Wurzeln in Iskelmä. Das ist eine Art finnischem Schlager. Die Ausbildung deckt aber mittlerweile auch Pop und Jazz ab. Mein Diplom bezeichnet mich als eine Art „Multinstrumentalisten“. Offiziell steht auf meinem Zertifikat: „Berufliche Sekundarstufe II – Abschluss in Musik“. Das Zertifikat spiegelt meine grundlegende Vielseitigkeit in den gängigen Musikgenres wie Jazz, Lateinamerikanischer Musik, Rock, Pop und finnischem Schlager wider.

Finntastic:
Meine erste Begegnung mit finnischer Musik war durch die Lieder von Rauli Badding Somerjoki wie zum Beispiel „Ikkunaprinsessa”. Ville Valo und die Band „The Agents“ haben sie 1998 für die finnische Fernsehsendung „Laulavan Sydän” gecovert. Ich würde sagen Somerjokis Musik ist eine Mischung aus Rock und traditionell-finnischer Musik. Kann man sie als Iskelmä bezeichnen?

Petteri:
Somerjokis Songs sind wunderschön. Sie haben in der Tat eine Rock’n’Roll-Attitüde der 1970er Jahre. Gleichzeitig sind sie aber auch leicht und melodisch. Ich würde sie irgendwo zwischen Rock und Iskelmä einordnen.

Finntastic:
Was war das erste Lied, das Du auf der Gitarre gelernt hast?

Petteri:
Zu Beginn habe ich die Grundlagen der Gitarre erlernt, also grundlegende Melodien und wo die Töne liegen. Damals haben mir besonders Stücke von Leo Brouwer und anderen Komponisten aus Lateinamerika sehr gut gefallen. Doch ich hatte im Grunde schon immer meine eigene Musik im Kopf. Ich habe schon sehr früh angefangen selbst zu komponieren, vielleicht sogar bevor ich laufen konnte. Mit fünf Jahren hörte ich in meinem Kopf komplette Arrangements aus Melodien, Basslinien und Schlagzeug. Es war, als würde eine ganze Band in meinem Kopf spielen. Mit sieben begann ich mit dem klassischen Gitarrenspiel und schrieb innerhalb von zwei Wochen mein erstes Lied. Für mich ging es bei der Gitarre immer darum, meine eigene Musik zu schaffen, obwohl ich auch die Werke anderer studiert und arrangiert habe.

Finntastic:
Du bist bekannt für Dein Spiel auf der Stahlsaiten-Akustikgitarre. Warum hast du Dich für dieses Instrument entschieden, und hast Du ein bestimmtes Instrument, dass Du stets mit auf Tour nimmst?

Petteri:
Meine Lieblingsgitarre ist eine maßgefertigte Stahlsaitengitarre des deutschen Gitarrenbauers Andreas Cuntz. Ich habe ihn 2005 auf der Frankfurter Musikmesse kennengelernt. Seine Instrumente sind speziell für meinen perkussiven Stil konzipiert. Ich bin sehr gespannt auf das neue Modell, das Andreas derzeit für mich entwirft. Es ist allerdings noch in Arbeit.

Zu Beginn meiner musikalischen Karriere war ich in der Tat zunächst skeptisch gegenüber der Stahlsaitengitarre. Ich kannte weder ihre Geschichte noch ihr Potenzial. Aber als ich Michael Hedges hörte, war ich völlig begeistert. Das hat alles verändert. Seine Musik offenbarte mir das Potenzial des Instruments, das Tiefe, Rock-Energie und perkussive Techniken vereint. Seit 2003 ist die Stahlsaitengitarre mein Hauptinstrument.

Das Besondere an meiner Cuntz-Gitarre ist auch, dass sie einen etwas längeren Gitarrenhals hat, wodurch ich sehr tiefe Stimmungen erzielen kann und Basslinien für mich leichter zu spielen sind als mit einer normalen Gitarre. Außerdem ist meine Gitarre im Bereich, in dem ich die Kick-Drums schlage, mit verstärktem Holz versehen, sodass sie meinen harten Anschlägen standhält. Die meisten normalen Gitarren sind nach ein oder zwei Jahren verschlissen, aber ansonsten ist es eine ganz normale Akustikgitarre.

Petteri Sariola
(FOTO: Inken Paletta, Finntastic) Petteri Sariolas einzigartiger Fingerstyle auf der Gitarre fasziniert Menschen aus aller Welt.

Finntastic:
Deine Auftritte sind legendär! Du klingst wie eine ganze Band, obwohl Du keine Loops verwendest. Liegt das nur an Deiner speziellen Gitarre oder hast Du noch andere Tipps für Musiker, die so spielen wollen wie Du?

Petteri:
Eine niedrigere Saitenlage auf der Gitarre erleichtert das perkussive Spiel, macht es flüssiger und ermöglicht längere Übungszeiten. Es gibt unzählige Möglichkeiten, Schlagzeug-Sounds auf der Gitarre zu erzeugen. Schaut einfach mal auf YouTube, dort findet ihr alle möglichen Techniken. Ich verwende viele verschiedene Schlagzeug-Grooves. Bei Kick-Drums halte ich meine Hand normalerweise nah an der Gitarrensaite, aber natürlich kann man sie auch überall auf dem Gitarrenkorpus spielen.

Mein Rat für interessierte Musiker: Bleibt offen und experimentiert mit eurer Gitarre! Aber denkt immer daran: Der Schlüssel zu einem großartigen Sound ist ein gleichmäßiger Rhythmus, ein voller Klang und eine perfekt gestimmte Gitarre. Das solltet ihr beachten, sonst klingt euer Gitarrenspiel nicht gut. Genau, Takt, Klang und eine gute gestimmte Gitarre, ein klassischer Ratschlag aus Nashville!

Finntastic:
Was hat Dich dazu inspiriert, Gitarre als Melodie- und Rhythmusinstrument zu spielen, und wie hat sich Dein Stil im Laufe der Jahre entwickelt?

Petteri:
Mein musikalischer Weg war ein wenig chaotisch, aber im Nachhinein macht er Sinn. Ich habe klassische Gitarre gelernt, weil es keinen Unterricht für E-Gitarre gab. Aber ich wollte schon immer Rock’n’Roll spielen. Ich war überrascht, wie schnell mein Gehirn und meine Finger die Techniken der klassischen Gitarre gelernt haben. Als ich endlich anfing, E-Gitarre zu spielen, wurde mir klar, dass ich eine Band brauchte, um einen vollen Sound zu erzielen. Aber Bandprojekte haben nicht funktioniert. Also habe ich schließlich alleine gespielt. Zunächst habe ich auf meiner klassischen Gitarre mit den Slap-Bass-Techniken von Les Claypool von Primus und Doug Wimbish von Living Colour experimentiert, aber das hat nicht gut funktioniert. Dann entdeckte ich Michel Hedges und ich war total begeistert von der Stahlsaitengitarre. Ich würde sagen, mein perkussiver Stil ist viel rockiger und backbeat-lastiger. Ich denke, das unterscheidet mich von Hedges und vielen anderen.

Finntastic:
Nach zehn Jahren hast Du mit dem dritten Album „Resolution“ Deine erste Alben-Trilogie abgeschlossen. Dein neues und viertes Album „Voyager“, das Du im September bei der Guitar Summit in Mannheim erstmals dem Publikum vorgestellt hast, markiert sowohl musikalisch als auch persönlich einen neuen Abschnitt für Dich. Warum ist gerade jetzt die Zeit für einen Neuanfang?

Petteri:
Das ist eine großartige Frage! Ich habe sofort nach der Entwicklung meiner perkussiven Gitarrentechnik mit der Arbeit an meinen ersten drei Alben begonnen. Das Ziel war es, gute Musik zu schaffen, weshalb meine Alben bedeutungsvolle Themen behandeln und Tiefe haben. Meine erste Trilogie befasste sich mit dem Leben, der Geburt und dem Tod. Aber nachdem ich 2017 mein letztes Album veröffentlicht hatte, fühlte ich mich leer. Ich wusste nicht, was ich als Nächstes tun sollte. Dann kam die Pandemie, ich gründete eine Familie, und acht Jahre später sind wir hier! Ich weiß nicht, wo all die Zeit geblieben ist.

Voyager Petteri Sariola
(Cover: Petteri Sariola) Das neue Album „Voyager“ ist für Petteri musikalisch und persönlich der Beginn eines Neuanfangs.

Finntastic:
Was können wir vom neuen Album erwarten? Woher kam die Inspiration?

Petteri:
Die Idee zu „Voyager“ kam mir während der Pandemie, als ich mit anderen Musikern und Produzenten zusammenarbeitete. Ich habe viel über das Komponieren, Aufnehmen und Produzieren gelernt. Dieses Wissen habe ich schließlich in meine Soloarbeit einfließen lassen. Ich habe auch das Gefühl, dass es mein Songwriting verbessert hat und meinem Sound mehr Kraft verleiht. Für mich ist „Voyager“ ein Neuanfang. Das Album ist der erste Teil einer mehrteiligen Rockoper mit Weltraumthematik. Die Geschichte spielt in einer traumartigen Kulisse, und die Songs vermitteln Botschaften der Crew. Es beginnt hoffnungsvoll, doch allmählich zerfällt die Crew, sowohl physisch als auch psychisch, und endet in Isolation.

Rückblickend wurde mir klar, dass meine Inspiration für das Album aus der Isolation während der Coronavirus-Pandemie stammt. Niemand wusste, wohin die Reise gehen würde. Das Album spiegelt wider, wie ich mit dieser Erfahrung und dem Verlust meiner Identität umgegangen bin. Und es spiegelt auch wider, wie wir uns im Grunde alle neu erfinden mussten. Das Album enthält gleich viele Instrumental- und Gesangsstücke und bietet meiner Meinung nach eine Vielfalt an Klängen, die man von einem Akustikgitarrenalbum nicht erwarten würde.

Finntastic:
Und was ist die Geschichte hinter dem Song „Next Level“?

Petteri:
Der Song ist stark von französischer House-Musik inspiriert, zum Beispiel von Daft Punk. Er handelt von Wiedergeburt und Neuerfindung und davon, sich von den Fesseln der Vergangenheit zu befreien und neue Abenteuer und Erfahrungen zu machen. Es ist ein kraftvoller, energiegeladener Track, perfekt zum Joggen. Ich glaube nicht, dass jemals zuvor jemand so etwas auf einer Akustikgitarre erschaffen hat.

Finntastic:
Du hast viele Genres erkundet, von Jazz und Soul bis hin zu Rock. Welches Projekt war bisher die größte Herausforderung?

Petteri:
Ich würde sagen, meine Soloarbeit ist die größte Herausforderung, weil sie am meisten Zeit und Mühe erfordert. Eines der einfachsten und lohnendsten Projekte, an denen ich bisher gearbeitet habe, ist die Zusammenarbeit mit meinem Bruder und meiner Schwester und unserer Band „Tuulentei“. Wir spielen Musik, die vom Leben und Vermächtnis unseres Großvaters inspiriert ist, und dieser Prozess fühlt sich für mich sehr natürlich an. Die Auftritte mit dem Kymi-Sinfonietta-Orchester und „Tuulentei“ waren eine der bislang großartigsten Erfahrungen in meiner musikalischen Karriere.

Finntastic:
Kannst Du uns noch etwas mehr über Deinen Großvater erzählen? Ich habe gelesen, dass er ein berühmter Kantele-Spieler aus Finnland war.

Petteri:
Aber gerne doch! Meine Großeltern Martti und Marjatta Pokela waren in den 1950er und 1960er Jahren bekannt als „Die singenden Pokelas“. Sie spielten eine bedeutende Rolle in der finnischen Volksmusikbewegung zu Beginn des Rundfunks und Fernsehens. Meine Mutter war in diesen Jahren selbst ein Kinderstar und sang mit ihnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden neue Länder, und Grenzen veränderten sich. Während die Menschen ihre kulturelle Identität neu erdachten, verbreitete sich die Folkmusik und Folklore weltweit. Mit der Zeit wurde mein Großvater auch zu einem Fürsprecher für das Nationalinstrument Finnlands, die Kantele. In den 1980er Jahren brachten er und andere dieses Instrument an die Schulen Finnlands sowie an die Sibelius-Akademie, Finnlands führende Musikhochschule. Ihre Arbeit trug auch dazu bei, dass sich dort eine Volks- und Jazzausbildung zu etablierte. Dank ihrer Bemühungen wurde die Stellung der Kantele in der finnischen Folkmusik und Folklore und das Erbe der finnischen Volksmusik in Finnland gefestigt und vorangebracht.

Finntastic:
James Tone, eines Deiner Nebenprojekte, ist elektronisch und experimentell und unterscheidet sich deutlich von Deiner Soloarbeit. Was reizt Dich daran?

Petteri:
James Tone entstand während der Pandemie, als alle Konzerte und Live-Shows abgesagt wurden. Ich fühlte mich physisch und musikalisch festgefahren. Ich war unsicher, wie es weitergehen sollte, also nutzte ich jede Gelegenheit, die sich mir bot. Ich begann zusammen mit anderen Musikern Songs zu schreiben und lernte einige Produzenten elektronischer Musik kennen. Das Ergebnis ist James Tone, ein fiktiver Künstler aus den 1960er-, 70er- und 80er-Jahren. Das Projekt verschaffte mir einen neuen, kreativen Ausdruck und ein breiteres Publikum. Der Song „Hold You“ zum Beispiel, eine Zusammenarbeit mit Lenno, einem erfolgreichen, finnischen House-Musik-Produzenten, wurde bereits rund vier Millionen Mal abgespielt. Das ist weit mehr als meine Soloarbeit jemals erreichen wird! House-Musik ist weltweit einfach beliebter, weil sie Mainstream ist. Mit der Zeit wollte ich mich jedoch wieder auf meine Solokarriere konzentrieren.

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(VIDEO: Petteri Sariola: Hier geht es zum Musikvideo von „Next Level“.

Finntastic:
Du hast auch schon klassische Stücke wie „Finlandia“ von Sibelius interpretiert. Wie bist Du auf diese Idee gekommen?

Petteri:
Das Team der Fernsehsendung am jährlichen, finnischen Nationalfeiertags hatte einen Plan ausgearbeitet. Die Sendung endet immer mit einer Interpretation von „Finlandia“ von großen finnischen Künstlern wie Samu Haber, Paula Vesala und anderen. Das Arrangement wechselt dabei jedes Jahr. 2018 haben sie mich gebeten, das Arrangement zusammen mit der Hausband und Jenni Vartiainen zu übernehmen. Seitdem habe ich es schon ein paar Mal als Solostück in meinen Shows gespielt.

Klassische Musik ist tief in mir verwurzelt. Sie ist Teil meiner musikalischen DNA. Während meine frühen Alben sich von dieser Grundlage entfernten, brachte mein im Jahr 2017 erschienenes Album „Resolution“ diese klassischen Einflüsse wieder an die Oberfläche. Eine klassische Ausbildung schärft die Musikalität und lehrt die Kunst des Raums und der Phrasierung. Meine Wurzeln liegen aber dennoch im rhythmischen Drive der Pop-Rock-Musik. Mein Ziel war es, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren und dabei stets dem Song zu dienen.

Finntastic:
Gibt es da eine besondere Herausforderung, weil das Lied normalerweise von einem Orchester gespielt wird?

Petteri:
Im Kern basiert jede Musik auf denselben Grundlagen: Das sind Melodie, Harmonie, Basslinie und Rhythmus. Auch die Lyrics spielen eine wichtige Rolle, beispielsweise im Hip-Hop, wo sie einen Song prägen. Aber die Melodie ist das eigentliche Herzstück eines Songs. Eine starke Melodie, wie in „Finlandia“, bleibt auch dann erkennbar, wenn man die Akkorde, die Basslinie oder den Rhythmus ändert.

Die Melodie von „Finlandia“ hat mich tief inspiriert. Das Ergebnis war faszinierend, weil es die Essenz des Erbes der Kantele einfing und mich mit meinem Großvater sowie der finnischen Musiktradition im Allgemeinen verbindet. Ich wollte „Finlandia“ in meinem ganz eigenen Stil ausdrücken und bin begeistert, wie toll es geworden ist. Vielleicht nehme ich eines Tages eine eigene Version von „Finlandia“ auf, wer weiß?

Finntastic:
Deine Version von Finlandia gefällt mir sehr gut! Es ist eine wirklich schöne Interpretation.

Petteri:
Vielen Dank! Fingerstyle ist übrigens kein neues Phänomen. Seine Wurzeln reichen hunderte Jahre zurück. Viele Musiker, mich eingeschlossen, sind von Michael Hedges inspiriert, der wiederum von Leo Kottke und Joni Mitchell beeinflusst wurde. Kottke wiederum wurde von John Fahey beeinflusst, der sich wiederum vom Blues-Künstler Lead Belly inspirieren ließ. Fingerstyle lässt sich also auf den Blues der 1920er-Jahre zurückführen, die Grundlage aller westlichen Musik!

Faszinierend ist außerdem, dass John Fahey, der in den 1940er- und 1950er-Jahren als Musiker aktiv war, seine ganz eigene Version von Sibelius „Finlandia” schuf. Interessant oder nicht? Wie kam es dazu? Meine Theorie ist, dass finnische Einwanderer ihre Musik nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA mitbrachten. Im Stadtteil Brooklyn in New York City gab es damals eine „Finntown“ und in Minnesota gibt es noch heute eine große finnische Gemeinde. Vielleicht hat Fahey „Finlandia” über diese Verbindungen entdeckt. Ich würde gerne mehr darüber erfahren: Wie um alles in der Welt hat John Fahey „Finlandia” gefunden und in welcher Verbindung steht er zu Finnland?

Finntastic:
Das ist ja echt interessant, denn ich kenne Leute in Amerika, die finnische Vorfahren haben. Es gibt auch ein Finn Fest in Duluth in Minnesota. Die Finlandia Foundation National in den USA fördert die finnische Kultur in den USA, ähnlich wie das Finnland-Institut in den deutschsprachigen Ländern.

Petteri:
Faszinierend! Das wusste ich gar nicht! Vielleicht werde ich mich an sie wenden, um mehr darüber zu erfahren.

Guitar Summit Mannheim
(FOTO: Inken Paletta, Finntastic)Petteri Sariola stellte sein neues Album Voyager beim Guitar Summit in Mannheim vor.

Finntastic:
Es wäre auf jeden Fall einen Versuch wert! Welches Projekt oder welche Zusammenarbeit würdest Du Dir denn für eine perfekte musikalische Zukunft wünschen?

Petteri:
Ich hatte bereits das Vergnügen, im Laufe der Jahre bei Gitarrenfestivals mit unglaublich tollen Gitarristen wie Andy McKee, Mike Daws und Jon Gomm zusammenzuarbeiten. Es gibt noch unveröffentlichte gemeinsame Arrangements, die ich gerne aufnehmen würde. Es wäre fantastisch, diese Songs endlich aufzunehmen.

Eine weitere Idee ist, meinen einzigartigen Gitarrenansatz über meine eigene Online-Plattform zu teilen. Ich habe eine klasse Methode entwickelt, die auf grundlegenden Prinzipien basiert, und ich möchte sicherstellen, dass dieses Wissen nicht verloren geht, wenn ich sterbe. Meine Methode umfasst Spieltechniken, wichtige Ausrüstung und Tipps für das Songrecording, die ich durch jahrelanges Ausprobieren perfektioniert habe. Sie ist im Grunde auf jedes Soloinstrument übertragbar. Zum Beispiel gibt es bestimmte Frequenzbereiche, die für Soloaufnahmen am besten geeignet sind, während Bandaufnahmen einen anderen Ansatz erfordern. Mein Ziel ist es, einen zuverlässigen All-in-One-Leitfaden für Soloinstrumentalisten zu erstellen.

Finntastic:
Wo kann man Dich in den kommenden Monaten live auf der Bühne erleben?

Petteri:
Zu meinen geplanten Auftritten gehört das Gitarrenzauber Festival in Lampertheim im Mai 2026. Derzeit sind dieser Auftritt und der vorherige beim Guitar Summit in Mannheim meine einzigen bestätigten Termine in Deutschland. Ich hoffe, nächstes und übernächstes Jahr auf einigen Festivals spielen zu können. Außerdem werde ich im Dezember 2025 und im Januar 2026 durch Finnland touren. Danach geht es im April 2026 für Konzerte nach China und möglicherweise im Mai nach Japan. Ich werde auch in den Vereinigten Staaten spielen und im Juli als Gastlehrer beim Musiciarium-Gitarrencamp von Andy McKee zu Gast sein. Weitere spannende Details zu dieser Reise werde ich in den kommenden Monaten bekannt geben.

Finntastic:
Und nun zur finalen Frage: Gibt es etwas, das Du Deinen Fans oder sogar der ganzen Welt mitteilen möchtet? Vielleicht ein paar inspirierende Worte oder einen Gedanken, der Dich gerade beschäftigt?

Petteri:
ich würde sagen: Gebt nicht auf! Bleibt stark und lasst euch von den Nachrichten aus aller Welt nicht entmutigen! Es sind schwierige Zeiten – mächtige Kräfte verschieben die Ressourcen, und die Welt kann einem überwältigend erscheinen. Aber verliert nicht die Hoffnung. Behaltet einen kühlen Kopf und wehrt euch auf positive Weise! Die Geschichte zeigt, dass die Menschheit immer vorangekommen ist und durch Einheit, Liebe und gegenseitiges Verständnis überlebt hat. Seit Tausenden von Jahren beziehen wir unsere Stärke aus Gemeinschaft, Freundlichkeit und der Akzeptanz unserer Unterschiede. Behaltet einen klaren Kopf, setzt euch für das Richtige ein und vertraut auf die Liebe. Diese Zeit wird vorübergehen. Es wird alles gut!

Finntastic:
Das ist ein inspirierendes Schlusswort! Vielen Dank für das Interview. Ich freue mich darauf, Dich nächstes Jahr hoffentlich live auf der Bühne zu sehen.

Petteri:
Vielen Dank. Es war mir auch eine große Freude, mit Dir über Musik und Kreativität zu sprechen. Du bist natürlich herzlich zu einem meiner nächsten Konzerte eingeladen.


Über Petteri Sariola

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(VIDEO: Petteri Sariola) Das neue Musikvideo zum Song „Spiral“ aus dem Album „Voyager“ wurde gerade veröffentlicht.

Petteri Sariola ist ein finnischer Fingerstyle-Gitarrist und Singer-Songwriter, der für seine fesselnden Live-Auftritte und seinen unverwechselbaren, perkussiven Gitarrenstil bekannt ist. Er wurde 1984 geboren und begann im Alter von sieben Jahren Gitarre zu spielen. Mit der Zeit entwickelte er seinen eigenen einzigartigen Gitarrensound, der ihn ohne Loops oder Backing-Tracks wie eine ganze Band klingen lässt.

Sariola ist bereits in ganz Europa, in den USA, in China und in Japan aufgetreten und hat Künstler wie Tori Amos und Rodrigo y Gabriela als Gitarrist unterstützt. Außerdem hat er mit berühmten Musikern wie Doug Wimbish (Madonna, Living Colour) und Mike Dawes zusammengearbeitet. Seine Musik erreicht Millionen von Zuhörern auf YouTube.

Mit seinen Soloalben wie der erfolgreichen Trilogie „Silence!“, „Phases“ und „Resolution“ sowie dem neuen, vierten Album „Voyager“ (2026) gehört Sariola zu den inspirierendsten Gitarristen seiner Generation. Neben seiner Solokarriere ist er an verschiedenen Bandprojekten beteiligt, darunter die Band „Tuulentei“, ein Bandprojekt mit seinen Geschwistern, sowie an vielen weitere Projekte wie „Dead Sirius 3000“ oder „The Northern Governors“. Für seine Arbeit wurde er bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Weitere Informationen über Petteri Sariola gibt es auf seiner Künstler-Website. Hörbeispiele sind auf Instagram oder YouTube verfügbar.


English Version

Interview with fingerstyle guitarist Petteri Sariola from Finland

Petteri Sariola und Inken von Finntastic
(FOTO: Inken Paletta, Finntastic) Finnish Fingerstyle guitarist Petteri Sariola has just released his new album voyager.

In September, I had the pleasure of meeting the Finnish fingerstyle guitarist Petteri Sariola at the Guitar Summit in Mannheim. At the release-concert of his new album “Voyager” he demonstrated why his name is synonymous with percussive guitar innovation. This new album also marks a bold new chapter for him, both musically and personally. In this interview, he talks about inspiration behind his new music, his new album and how he transforms a single steel-string guitar into a full-band experience.

Finntastic:
Moikka Petteri, thank you for taking the time to do this interview! Let’s start with your musical roots. Have you always dreamed of becoming a musician?

Petteri:
Music has indeed always been a natural part of my life. As a teenager, I struggled to express myself with words, so music became my language. I learned to articulate my thoughts later in life but even today, music is still my channel to express things that are difficult to put in words.

Finntastic:
Did you teach yourself guitar, or do you have a musical education?

Petteri:
Everything began with classical guitar studies at the age of seven and electric guitar came along a few years later. I got to a semi-professional level with the classical but eventually concentrated to the electric guitar and started formal studies at the local conservatory. The Pop and Jazz Conservatory in Helsinki originally is rooted in Iskelmä, a kind of Finnish schlager, but now covers pop and jazz as well. My diploma calls me “a basic all-around musician”, (officially ”vocational upper secondary qualification in music”) reflecting fundamental versatility in various common genres like jazz, latin, rock, pop and Finnish Iskelmä.

Finntastic:
My first experience with Finnish music was through the songs of Rauli Badding Somerjoki, such as “Ikkunaprinsessa”, which was covered by Ville Valo and the Agents in 1998 for the Finnish TV-show “Laulavan Sydän”. His music feels like a blend of rock in a traditional Finnish style—perhaps this could be iskelmä?

Petteri:
Somerjoki’s songs are beautiful, they have a 1970s rock’n’roll attitude, but are also light and melodic. I would place them somewhere between rock and iskelmä.

Finntastic:
What was the first song you learnt on guitar?

Petteri:
I learnt the basic tunes that teaches you the basic things on the guitar, where the notes are and so on, but a little later I really enjoyed the pieces of Leo Brouwer and other composers from Latin America. But here’s the thing — I always had my own music in my head. I started composing at a very early age, maybe even before I could walk. At the age of five, I heard full arrangements in my head, which means melodies, basslines and drums. It was like a whole band playing in my head. I started classical guitar when I was seven and I wrote my first song within two weeks. For me, the guitar has always been about creating my own music, although I’ve studied and arranged others’ work.

Finntastic:
You’re known for your playing of the steel-string acoustic guitar. Why did you choose this instrument, and do you always take a particular one with you on tour?

Petteri:
My favourite guitar is a custom steel-string build by German guitar maker Andreas Cuntz. I met him first at the Frankfurt music fair in 2005. His instruments are designed for my percussive style. I am really excited about the new model he’s currently designing for me, though it’s still in progress.

But to be honest, I was initially sceptical about steel-string guitars at the beginning of my musical career. I didn’t know their history or potential. But hearing Michel Hedges completely blew my mind and changed everything. His music revealed the instrument’s potential, combining classical depth, rock energy and percussive techniques. Since 2003, the steel-string guitar has been my main instrument.

What’s special about my Cuntz guitar is that it has a slightly longer scale length, which allows me to achieve really low tunings and makes bass lines easier to play for me, than with a regular guitar. It also has reinforced wood in the area where I hit the kick drum, so it withstands my heavy playing. Most normal guitars wear out after a year or two, but otherwise, it’s only a standard acoustic guitar.

Petteri Sariola
(FOTO: Inken Paletta, Finntastic) Petteri Sariolas unique fingerstyle on guitar fascinates people from all over the world.

Finntastic:
Your performance is legendary! You sound like a whole band, even though you don’t use any loops. Is it all down to the special guitar, or do you have any other advice for other musicians who want to play like you?

Petteri:
A lower guitar action makes percussive playing easier, more fluid, and allows longer practice sessions. There are countless ways to create snare hits, just check YouTube and you’ll see all kinds of techniques. I use a lot of different snare sounds. For kick drums, I usually keep my hand close to the string, but of course you can play them all over the guitar body.

My advice for interested musicians: Stay open-minded and keep experimenting! But always remember, the key to great sound is a steady tempo, a rich tone and a perfectly tuned guitar. Otherwise, your guitar playing won’t sound good. Yeah, time, tone, tune, a classic advice from Nashville!

Finntastic:
What inspired you to play the guitar as melody and rhythm instrument, and how has your style evolved over the years?

Petteri:
My journey was chaotic in a way, but makes sense in hindsight. I studied classical guitar because electric guitar lessons weren’t available. But honestly, I always wanted to play rock’n’roll. I was surprised to discover how quickly my brain and fingers learned classical guitar techniques. When I finally started playing electric guitar, I realized I needed a band for full sound. But band projects didn’t work out. So, I ended up playing alone. First, I experimented with the slap bass techniques of Les Claypool from Primus and Doug Wimbish from Living Colour on my classical guitar, but that didn’t work out either.

Then I discovered Michel Hedges and I went completely nuts about the steel-string guitar. My percussive style is much more rock’n’roll and backbeat-heavy. I think that sets me apart from Hedges and many others.

Finntastic:
After ten years, you have completed your trilogy with the third album “Resolution”. Your new album “Voyager”, which you first presented at Guitar Summit in Mannheim in September to the audience marks a new chapter for you, both musically and personally. Why is it now time for a new beginning?

Petteri:
That’s a great question! I started working on my first three albums right away, after developing my flavor of percussive guitar technique. The aim was to create good music, which is why my albums explore meaningful themes and have depth. My first trilogy explored life, birth and death. But after releasing my last album in 2017, I felt empty. I didn’t know, what to do next. Then the pandemic hit, I started a family, and eight years later, here we are! I don’t know, where all the time went.

Voyager Petteri Sariola
(Cover: Petteri Sariola) The new album voyager is for Petteri the start of a new beginning, musically and personally.

Finntastic:
What can we expect from the album? Where did you find the inspiration for it?

Petteri:
I found the concept for “Voyager” during the pandemic, while collaborating with other musicians and producers. I learnt a lot about composing, recording and production. I eventually transferred that knowledge to my solo work and I feel it improved my songwriting brought power into my sound. For me, “Voyager” is a new beginning, the first part of a multi-album rock opera with a space theme. The story unfolds in a dreamlike setting, with songs conveying messages from the crew. It starts hopefully, but the crew gradually falls apart, both physically and mentally, ending up in isolation.

In retrospect, I realized my inspiration had come from the isolation of the Coronavirus pandemic. No one knew where things were heading. The album reflects how I dealt with that experience and the loss of identity. It shows how we had to rebuild ourselves. The album contains an equal number of instrumental pieces and vocal songs, and I believe it offers a variety of sounds that you wouldn’t expect from an acoustic guitar album.

Finntastic:
And what’s the story behind the song “Next level”?

Petteri:
The song is heavily inspired by French-House music, like Daft Punk. It’s about rebirth and reinvention yourself, breaking free from the shackles of the past and embracing new adventures and experiences. It’s a powerful, high energy-track, perfect for running. I don’t think anyone has ever created something like that on an acoustic guitar before.

Finntastic:
You have explored many genres, ranging from jazz and soul to rock. Which project has been the biggest challenge so far? 

Petteri:
I would say, my solo work is the biggest challenge, because it demands the most time and effort. On the other hand, one of my easiest and most rewarding projects I’ve worked on so far, is with my brother and sister in our band “Tuulentei”. We play music inspired by our grandfather’s life and legacy and the process feels very natural to me. Performing with the Kymi-Sinfonietta orchestra and “Tuulentei” has been one of the greatest experiences in my musical career.

Finntastic:
Could you tell us a little bit more about your grandfather? I read that he was a famous kantele player from Finland.

Petteri:
Sure, in the 1950s and ‘60s, my grandparents Martti and Marjatta Pokela known as “The singing Pokelas”, were central to Finland’s folk music movement during the early days of radio and TV. My mother even was a child star during those years, singing with them. Following the Second World War, new countries emerged and borders changed. Folk music spread globally as people rebuilt their cultural identities. 

Later, my grandfather became a leading spokesperson for Finland’s national instrument, the kantele. In the 1980s, he and others introduced it to all schools across Finland and to the Sibelius Academy, Finland’s top music school. Their work helped establish folk and jazz education there. Thanks to their efforts, the kantele’s place in Finnish folk and the legacy of folk music in Finnland was solidified and pushed forward.

Finntastic:
James Tone, a side project, is electronic and experimental, and quite different from your solo work. What excites you about it?

Petteri:
James Tone emerged during the pandemic, when all concerts and live shows were cancelled. I was stuck, unsure what to do next, so I took every opportunity that came my way. I started co-writing and got to know some electronic music producers. James Tone is the result. He’s a fictional artist from the 1960s, ‘70s and ‘80s and the project gave me a fresh creative outlet and a wider audience.

One track, “Hold You”,  a collaboration with Lenno, a successful Finnish house music producer, for example got around four million plays, far more than my solo work will ever reach. House music is simply more popular worldwide, because it’s mainstream. However, over time, I wanted to focus on my solo work again. 

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(VIDEO: Petteri Sariola: Check  out the music video of the song „Next Level“.

Finntastic:
You have also interpreted classical pieces such as “Finlandia” by Sibelius. How did you come up with the idea?

Petteri:
The crew of National Independence Day TV-program in Finland was putting together a plan. They always close the TV-show with ”Finlandia” — featuring big Finnish artists such as Samu Haber, Paula Vesala and so on, the arrangement changes every year. In 2018 they asked me to do the arrangement with the house band and Jenni Vartiainen. I’ve since played it a few times as a solo piece in my shows.

Classical music is deeply ingrained in me. It’s part of my musical DNA. While my early albums moved away from that foundation, my 2017 release, “Resolution”, brought those classical influences back to the surface. Classical training sharpens your musicality and teaches you the art of space and phrasing, but my roots also lie in the rhythmic drive of pop-rock music. My goal was to combine the best of both worlds while always putting the song first.  

Finntastic:
And is there a challenge because the song is usually played by an orchestra?

Petteri:
At its core, all music is built on the same fundamentals: melody, harmony, bassline, and rhythm. Texture also plays a significant role, for example in hip-hop, where it can define a song. But melody is the heart of a song. A strong melody, like in “Finlandia”, remains recognizable even if you change the chords, bassline or the rhythm.

I was deeply inspired by “Finlandia’s” melody. The result was fascinating because it captured the essence of the kantele’s heritage, connecting me to my grandfather and the broader Finnish music tradition. I wanted to express “Finlandia” in my own style, and I am thrilled with how it turned out. Maybe I’ll even record a version of “Finlandia” someday, who knows?

Finntastic:
I really like it! It’s a stunning interpretation of Finlandia.

Petteri:
Thank you so much! Fingerstyle isn’t actually a new phenomenon. Its roots go back a hundred of years. Many of us, including myself, draw inspiration from Michael Hedges, who was influenced by Leo Kottke and Joni Mitchell. Kottke, in turn, was inspired by John Fahey, who was influenced by blues artist Lead belly. So, it all traces back to blues of the 1920s, the foundation of all Western music.

What’s fascinating is that John Fahey, who was active in the 1940s or 1950s, created his own version of Sibelius’s “Finlandia”. How weird is that! How did that happen? My theory is that after the Second World War, Finnish immigrants brought their music to the U.S.. New York City even had a “Finntown” and Minnesota has a large Finnish community. Maybe Fahey discovered “Finlandia” through these connections. I would love to know more: How on earth did John Fahey find “Finlandia” and what is his connection to Finland?

Finntastic:
This is very enlightening because I know people in America who have Finnish ancestry. There is also a Finn Fest in Duluth, Minesota. The Finlandia Foundation in the US similar to the Finland Institute in the German-speaking countries promotes Finnish culture in the U.S.

Petteri:
Fascinating! I had no idea! Maybe I’ll reach out to them for more insights.

Guitar Summit Mannheim
(FOTO: Inken Paletta, Finntastic) Petteri Sariola presented his new album Voyager at the Guitar Summit in Mannheim.

Finntastic:
It would certainly be worth a try! Which project or collaboration would you like to see in a perfect musical future?

Petteri:
I have already had the pleasure of collaborating with incredible guitarists like Andy McKee, Mike Daws and Jon Gomm at guitar festivals over the years. There are still unreleased joint arrangements I would love to record. It would be amazing to finally capture those songs.

Another passion of mine is sharing my unique guitar approach through my own online platform. I’ve developed a comprehensive method based on core fundamentals, and I want to ensure this knowledge isn’t lost, when I would die. My method covers playing techniques, essential gear, and recording insights gained through years of trial and error. These principles apply to any solo instrument. For example, I’ve discovered that specific frequency ranges work best for solo recordings, while band settings require different approaches. My goal is to create a reliable, all-in-one guide for solo instrumentalists.

Finntastic:
Where will you be performing live on stage in the coming months?

Petteri:
My upcoming shows include the Gitarrenzauber Festival in Lampertheim in May 2026. Currently, these and the previous performance at Guitar Summit in Mannheim are my only confirmed dates in Germany. I hope to play at a few festivals next year and the year after. I’ll also be touring around Finland in December 2025 and in January 2026, followed by performances in China in April 2026 and possibly Japan in May. I’m also playing in the United States, visiting as a guest teacher at Andy McKee’s Musiciarium guitar camp in July. I’ll announce more exciting details about that trip in the upcoming months.

Finntastic:
Is there anything you would like to share with your fans or indeed the world? Maybe some words of inspiration, or a thought that is important to you right now?

Petteri:
Don’t give up! Stay strong and don’t let the news of the world discourage you! These are challenging times—resources are shifting by powerful forces, and the world can feel overwhelming. But don’t lose hope. Keep a cool head and fight back in a positive way!  History shows that humanity has always moved forward and survived through unity, love, and understanding each other. For thousands of years, our strength has come from community, kindness, and accepting our differences.

Keep a clear mind, stand up for what’s right, and trust in love. This moment will pass. We’ve always moved forward together—and we will again. It will become all good!

Finntastic:
That’s an inspiring final statement! Thank you very much for the interview. I’m looking forward to seeing you perform live on stage, hopefully next year.

Petteri:
Thank you so much. It has been a real pleasure for me, too, to discuss music and creativity with you. You are, of course, warmly invited to one of my next concerts.


About Petteri Sariola

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(VIDEO: Petteri Sariola) The new music video for the song Spiral from the Voyager album has just been released.

Petteri Sariola is a renowned Finnish fingerstyle guitarist and singer-songwriter, celebrated for his captivating live performances and distinctive percussive guitar style. Born in 1984, he began playing guitar at the age of seven and develop a unique sound, making him sound like a full band without loops or backing tracks.

Sariola has performed across Europe, the USA, China and Japan, supporting artists such as Tori Amos and Rodrigo y Gabriela. He has also collaborated with famous musicians such as Doug Wimbish (Madonna, Living Colour) and Mike Dawes. His music has already reached millions of listeners on YouTube.

With his solo albums such as the celebrated trilogy “Silence!,” “Phases,” and “Resolution,” as well as the new album “Voyager” (2026), Sariola belongs to one of the most inspiring guitarists of his generation. Beyond his solo career, he is involved in various band projects including the band “Tuulentei”, a band project with his siblings, and many other projects such as “Dead Sirius 3000” or “The Northern Governors”. He has received numerous awards for his work.

More information about Petteri Sariola you will here and on his artist website. Audio samples are available on Instagram or YouTube.

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