Bei einem Urlaub im warmen Süden, genauer gesagt in Monaco, lernten sich die Finnlandschwedin Annika und der Münchner Axel Jerabek kennen. Schnell stellten sie fest, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben, zum Beispiel, dass sie beide große Fans der Alpenregion sind, aber ihr Herz auch für den Norden schlägt. Eine weitere Leidenschaft, die sie verbindet, ist das Kochen: Zusammen probieren sie immer wieder neue Rezepte aus. Ihre Liebe geht sprichwörtlich also auch durch den Magen. Mit ihrem kulinarischen Online-Shop Alpen Edelweiß wollen sie eine Brücke zwischen alpiner und nordischer Küche schlagen. Im Interview erfahrt ihr mehr über Annikas und Axels Finnlandgeschichte sowie die Idee hinter Alpen Edelweiß.
Alpine Delikatessen und Rezepte und eine Finnlandgeschichte – Interview mit Axel und Annika Jerabek von Alpen Edelweiß
Finntastic:
Hei! Schön euch kennen zu lernen. Euer Online-Shop heißt Alpen Edelweiß. Das klingt erst einmal nicht finnisch. Doch Finnland und der Norden spielen eine große Rolle in eurem Leben.
Axel:
Ja, genau. Annika und ich haben uns vor sieben Jahren ganz zufällig im Urlaub in Monaco kennengelernt. Annika ist Finnlandschwedin und wohnte damals in Stockholm, ich in München. Wir haben uns dann öfter besucht und ich habe für Annika gekocht. Unsere Liebe ging also sprichwörtlich auch durch den Magen. Denn wir kochen sehr gerne und probieren zusammen immer wieder neue Rezepte aus. Außerdem wollte ich Annika unbedingt die bayrische Kultur und Kulinarik näher bringen und selbst mehr über die nordische Küche und Kultur erfahren. So sind wir schließlich bei bayrischen und alpinen sowie finnischen und schwedischen Speisen und Spezialitäten gelandet. Annika hat sofort Gefallen an den bayrischen Gerichten gefunden, vor allem an denen mit Steinpilzen.
Finntastic:
Bevor ihr nach München gezogen seid, hat Annika also in Schweden gelebt, später habt ihr eine Zeit lang zusammen in Helsinki gewohnt und dort auch standesamtlich geheiratet. Annikas finnische Wurzeln haben da sicher eine entscheidende Rolle gespielt, oder?
Axel:
Dass wir in Helsinki und nicht in München geheiratet haben, liegt eigentlich mehr an den deutschen Standesämtern und der deutschen Gesetzgebung. Für uns als deutsch-finnisches Paar wäre die ganze Organisation der Eheschließung in Deutschland sehr kompliziert geworden. Deshalb heiraten viele Paare, die in verschiedenen EU-Ländern leben, auch in Dänemark. Denn dort ist alles viel einfacher zu regeln.
Aber Dänemark kam für uns nicht in Frage. Annikas familiäre Wurzeln liegen in Finnland, und so haben wir uns beim nächsten Helsinki-Urlaub vor Ort erkundigt, wie das in Finnland mit dem Heiraten läuft. Interessanterweise war der ganze Papierkram dort in einer Viertelstunde erledigt und die Standesbeamtin fragte nur, wo sie wann hinkommen sollte. Außerdem ist unsere Tochter in Helsinki geboren. Finnland war also die perfekte Lösung und so habe ich Annika einen Heiratsantrag gemacht, den sie zu meiner großen Freude angenommen hat. Jetzt brauchten wir nur noch einen Termin und eine geeignete Location.
Finntastic:
Und wo habt ihr in Helsinki gefeiert? Gab es ein deutsch-finnisches Hochzeitsmenü?
Annika:
Wir haben im Restaurant Saari gefeiert. Das ist ein wunderschönes Lokal. Es liegt auf einer kleinen Insel vor der Küste Helsinkis, direkt gegenüber dem Stadtteil Ullanlinna. Man kann es nur mit einer kleinen Fähre erreichen, die vom Helsinkier Hafen dorthin ablegt. Für mich war eine Insel mitten im Meer, einfach der perfekte Ort für unsere Hochzeit. Was das Hochzeitsmenü angeht, erinnere ich mich nur an eine leckere Fischvorspeise und eine riesige Hochzeitstorte.
Axel:
Ich muss zugeben, dass ich an dem Tag so aufgeregt war, dass ich mich an solche Details auch nicht mehr erinnere. (lacht) Zum Glück haben wir ganz viele Fotos gemacht. Aber der Ort war wirklich toll. Und die Feier super schön. Wir haben nur im kleinen Kreis mit der Familie und ein paar guten Freunden gefeiert. Wir hatten außerdem geplant, später in Deutschland kirchlich zu heiraten. Leider kam uns die Pandemie dazwischen. Aber das holen wir bald nach.
Finntastic:
Inzwischen wohnt ihr mit euren Kindern in München und führt Alpen Edelweiß von dort aus. Warum habt ihr euch letztendlich für München und nicht für Helsinki als Wohnort entschieden?
Axel:
Ich würde sagen, das liegt daran, dass Annika zwar Finnlandschwedin ist, es aber eher warm mag. Das war auch der Grund, warum wir uns in Monaco kennen gelernt haben.
Annika:
Ja, das stimmt. Als Kind bin ich im Winter mit meinen Eltern immer im Skiurlaub in Finnland oder Norwegen gewesen. Wir mussten uns mit dieser fetthaltigen Creme einschmieren, damit uns die Gesichter nicht einfrieren. Kälte ist für mich also normal. Aber den eiskalten Wind vom Meer, den es zum Beispiel in Helsinki im Winter gibt, den mag ich nicht.
Das etwas mildere Klima hier in München gefällt mir deshalb viel besser. Außerdem hatte ich gerade einige Zeit in Stockholm verbracht. Für mich war es also kein Problem, wieder den Ort zu wechseln. Es ist immer interessant, andere Kulturen und Orte kennenzulernen. Und ich war noch dazu in Elternzeit und Axels Firma ist in München und die Kunden erwarten, dass er da vor Ort ist. Wir hatten zwischenzeitlich sogar überlegt, wieder nach Helsinki zu gehen, aber dann kam die Coronapandemie und so sind wir erst einmal in München geblieben.
Finntastic:
Als deutsch-finnische Familie seid ihr in mehreren Kulturen zu Hause. Was ist eurer Meinung nach der größte Unterschied zwischen der finnischen und der bayrischen Kultur? Oder gibt es mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede?
Axel:
Da würde ich tatsächlich mit den Gemeinsamkeiten von Bayern und Finnland anfangen. Zunächst einmal sind da die Farben Weiß und Blau, die nicht nur aus der finnischen Flagge und Nationalhymne bekannt sind, sondern auch aus dem bayrischen Wappen. Gemeinsam haben beide Kulturen auch das eher Distanzierte. Wenn du in Bayern auf dem Land lebst, ist es oft nicht so einfach, in eine Dorfgemeinschaft hineinzuwachsen. Und dann haben Bayern und Finnen noch etwas gemeinsam: eine völlig unverständliche Sprache. (lacht)
Was sicher einen Unterschied macht, sind die die geographischen Gegebenheiten. Wir Bayern lieben unsere Berge und die Alm. Die Finnen ihre Wälder und Seen und ihr Mökki mit Sauna am See. Aber da sind wir auch schon wieder bei den Gemeinsamkeiten. Ich selbst bin auch sehr gerne draußen in der Natur und am Wasser, weil ich gerne angele. Da kommt mir die finnische Naturverbundenheit und Sommerhaustradition sehr entgegen.
Annika:
Ich würde auch sagen, dass die finnische und die bayrische Kultur in vielerlei Hinsicht gar nicht so verschieden sind. Aber es gibt auch einige Unterschiede. In Finnland existieren zum Beispiel nicht so starke Hierarchien. Alles ist viel informeller und unkomplizierter. Das haben wir ja schon beim Thema Heiraten gesehen.
In Deutschland ist der Respekt vor dem Alter sehr groß und Traditionen sind äußerst wichtig, besonders in Bayern. Natürlich pflegen wir in Finnland auch unsere Traditionen, aber wir sind viel mehr daran interessiert, neue Dinge auszuprobieren. Außerdem sind die Städte in Finnland eher klein. In Deutschland leben mehr Menschen auf engstem Raum. Ich glaube, diese Art von „mehr Platz“ gibt einem in Finnland einfach ein stärkeres Gefühl von Freiheit.
Finntastic:
Habt ihr einen Lieblingsort in Finnland?
Axel:
Einer meiner Lieblingsorte ist definitiv Helsinki. Was sicher auch meinem Hobby geschuldet ist: Ich fotografiere und filme sehr gerne, denn ich habe über 20 Jahre beim Film gearbeitet. Außerdem hat Helsinki wirklich viel zu bieten: Angefangen von der Weite des Meeres und den historischen Gebäuden, den drei weitläufigen Hafenanlagen bis hin zu den verschiedenen Stadtteilen.
Helsinki hat einfach so viele kleine atemberaubende Details zu bieten, nicht nur in der Architektur. Ich liebe es zum Beispiel im Design District in ein Schaufenster zu filmen. Und ich mag die Stadt auch deswegen, weil unsere Freunde und Familie dort leben. Und dann ist da noch Sulkava, also der Ort im Saimaa Seengebiet, wo unser Mökki steht. Das ist auch ein toller Ort. Vor allem um abzuschalten und zu relaxen.
Annika:
Einer meiner Lieblingsplätze ist Porvoo. Meine Mutter ist dort aufgewachsen und mein Bruder und seine Frau haben da einen Zweitwohnsitz. Die Gegend ist auch sehr stark finnlandschwedisch geprägt. Deshalb habe ich einen sehr starken Bezug zu dieser Gegend. Die Altstadt ist sehr klein, aber super süß. Sie hat eine ganz besondere Atmosphäre. Und ich mag den Helsinkier Stadtteil Ullanlinna mit seinen schönen Jugendstilhäusern. Besonders gut gefällt mir auch die Westküste Finnlands, vor allem der Schärengarten zwischen Helsinki und Turku.
Finntastic:
Helsinki ist bekannt für seine kulinarische Vielfalt. Welche Restaurants in Helsinki könnt ihr empfehlen?
Axel:
Oh, das ist gar nicht so einfach. Helsinki hat wirklich fantastische Restaurants in allen Preisklassen. Aber auch der Take away Food ist oft großartig. Ich bin zum Beispiel ein großer Fan von Alfons Pizza in Ullanlinna. Die ist auf ihre eigene Art sehr nordisch und erinnert weniger an eine typisch italienische Pizza, wie wir sie kennen.
Wer in Helsinki eine richtig gute neapolitanische Pizza essen möchte, sollte die Pizzeria Via Tribunali in der Sofiankatu in der Nähe des Doms ausprobieren. Wo wir unbedingt mal hin wollen, ist das Restaurant „Ora“ in der Huvilankatu. Die haben jetzt sogar einen Michelin-Stern. Und nicht zu vergessen das Restaurant von Annikas Vater, „Petiscaria“, ein portugiesisches Restaurant, wo es eben viel frischen Fisch in allen Variationen gibt.
Annika:
Ja, es gibt wirklich viele gute Restaurants in Helsinki, denn Helsinki wurde kulinarisch sehr stark von Stockholm oder auch Kopenhagen beeinflusst. Die kulinarische Szene in Helsinki ist daher in den letzten zehn Jahren auch immer internationaler geworden. „Meat District“ ist eines unserer Lieblingrestaurants in Porvoo, wegen der coolen Atmosphäre und weil wir Fleisch lieben.
Und wer hausgemachten Kuchen mag, dem empfehlen wir das Café Ekberg am Bulevardi oder das Café Engel in der Nähe des Helsinkier Doms. Und dann haben wir noch ein Lieblingsrestaurant etwas weiter weg von Helsinki in Puumala, im Saimaa-Seengebiet, das heißt „Hotelli Punkaharju“. Die Inhaberin ist sehr naturverbunden und das spiegelt sich auch in der Küche des Restaurants wider. Dort hat Axel übrigens ein wirklich leckeres Elchragout gegessen.
Finntastic:
Nun zu eurem Shop: Mit Alpen Edelweiß bietet ihr derzeit vor allem Produkte aus der Alpenregion an. Erzählt uns ein wenig mehr über das Konzept.
Annika:
Die Idee hinter unserem Shop ist es, mit kleinen Betrieben und Produzenten zusammenzuarbeiten, die lokale Produkte herstellen, die sehr typisch für die Alpenregionen sind. Damit wollen wir auch Menschen außerhalb des Alpenraums, zum Beispiel in den nordischen Ländern, neugierig auf lokale Produkte aus dieser Region machen.
Das Edelweiß ist eine einzigartige Blume, die nur in den Alpen vorkommt. Die Blume lebt in den höchsten Lagen unter härtesten Bedingungen. Sie ist aber auch ein Symbol für beste Qualität, deshalb haben wir uns für den Firmennamen „Alpen Edelweiß“ entschieden. Außerdem lieben wir Blumen. Unsere Tochter Linnéa ist ebenfalls nach einer nordischen Blume benannt, dem Moosglöckchen.
Finntastic:
Auf eurer Website findet man auch eine tolle Rezeptsammlung, wo man auch mehr über den Ursprung der Gerichte erfährt.
Axel:
Genau, denn Alpen Edelweiß hat nicht nur einen kulinarischen Schwerpunkt. Wir wollen nicht nur über die alpine Küche berichten, sondern auch über Land und Leute. Der Alpenraum mit seinen rund acht Ländern ist sehr vielfältig. Und je nach Region gibt es wie auch in Finnland unterschiedliche Bräuche, Sitten und auch Trachten.
Angefangen haben wir mit dem südlichen Raum, also mit Italien. Die Region Piemont ist zum Beispiel berühmt für Trüffel und Eiernudeln, die Region Emilia-Romagna allgemein für Pasta. In Österreich gibt es sehr viele Mehlspeisen. Und interessant ist auch, dass viele Zutaten, die in den Alpenländern zum Kochen genutzt werden, auch in der nordischen Küche vorkommen. Nur werden sie oft ganz anders verwendet und verarbeitet und meist auch mit ganz anderen Gewürzen und Kräutern kombiniert.
Besonders spannend ist es für mich zudem, das Originalrezept eines Gerichtes herauszufinden und mehr über seine Geschichte zu erfahren, wie zum Beispiel über den Kaiserschmarrn oder auch das Wiener Schnitzels. Deshalb beginnen unsere Rezepte auch immer mit einem kleinen geschichtlichen Teil.
Finntastic:
Bei euch ist die Liebe also auch durch den Magen gegangen. Ihr kocht beide gerne und habt schon viele Rezepte aus der alpinen und nordischen Küche ausprobiert. Wo liegen eurer Meinung nach die Unterschiede wo die Gemeinsamkeiten?
Axel:
Ja, genau, wir haben angefangen, gemeinsam Rezepte aus den nordischen Ländern wie Finnland mit Rezepten aus dem Alpenraum zu vergleichen. Tatsächlich sind viele Zutaten sehr ähnlich, das haben wir auch immer wieder von Freunden aus Stockholm oder Finnland gehört. Nur der Geschmack und oft auch die Zubereitung und Kombination sind meist ganz anders.
Preiselbeeren und auch Steinpilze gibt es zum Beispiel in beiden Küchen, aber die finnischen Beeren haben einen ganz anderen Charakter. Sie sind weniger süß. Und Steinpilze wachsen im Alpenraum sowie im Norden. Und so kam die Suche nach lokalen Spezialitäten auf. Denn wir wollten nicht jeden Abend das Gleiche kochen, sondern auch Abwechslung auf dem Teller haben.
Gemeinsamkeiten gibt es zudem auch in der Vorratshaltung. Denn auf einer Almhütte warst du ebenso wie auf dem Land in Finnland in den langen, kalten Wintermonaten nahezu abgeschnitten von der Außenwelt und somit auf bestimmte Vorräte wie Fisch, Beeren oder Pilze angewiesen.
Finntastic:
Trüffelprodukte sind derzeit ein wichtiger Bestandteil des Sortiments eures Shops? Warum gerade Trüffel?
Axel:
Wir lieben frische Trüffel. Der Geschmack ist einfach unglaublich toll. Unsere Produkte kommen übrigens meist von kleinen Betrieben, die die Trüffel wirklich noch selbst suchen. Wir waren mit einigen sogar schon gemeinsam auf Trüffelsuche. Und das Schöne ist hier, dass wir bei diesen Lieferanten sicher sein können, dass es sich um echte Trüffel handelt, z.B. aus Italien. Das ist auch ein Grund, warum es unsere Produkte meist nur in kleiner Auflage gibt. Aber so handelt es sich auch stets um wirklich hochwertige Ware.
Finntastic:
Wie beliebt sind Trüffel eigentlich in Finnland?
Axel:
Trüffel sind auch in Finnland ein Premiumprodukt, denn da es nicht so viele Trüffel gibt, sind sie in der Regel auch recht teuer. Viele Bestellungen kommen daher eher aus den größeren Städten, wo es eine recht große kulinarische Community mit vielen Restaurants gibt, wie in Helsinki oder Stockholm.
Ich vermute allerdings, dass viele Finnen ebenso wie viele Deutsche denken, dass ein Gericht mit Trüffeln ziemlich kompliziert in der Zubereitung ist. Aber das stimmt nicht. Ganz im Gegenteil: Trüffel sind eigentlich ganz einfach zu verarbeiten. Doch der Hauptgrund, dass Trüffel in Finnland nicht so viel beim Kochen verwendet werden, ist wohl, dass es in Finnland einfach mehr Steinpilze oder Pfifferlinge gibt, und man deshalb diese Pilze in der Küche nutzt.
Finntastic:
Nehmt ihr in Zukunft auch finnische Delikatessen ins Sortiment auf?
Annika:
Nein, wir werden an unserem alpinen Konzept festhalten und uns auf Spezialitäten aus dieser Region konzentrieren. Unsere Verbindung zu Finnland besteht eher darin, dass wir diese alpinen Köstlichkeiten dort bekannt machen wollen.
Finntastic:
Auf eurem Blog gibt es auch leckere Rezepte, die die finnische Sterneköchin Teresa Valimäki extra für euch entwickelt hat. Wie entstand der Kontakt?
Axel:
Der Kontakt kam eigentlich ganz zufällig zustande. Wir sind mit sehr vielen Menschen aus Finnland und auch aus der kulinarischen Ecke vernetzt. Ich glaube, es war über Instagram und Wein. Ich hatte sie gefragt, ob ich den Wein, den sie zu einem Rezept empfohlen hat, auch hier in Deutschland bekommen kann. Wir haben dann aber festgestellt, dass es den wirklich nur in den finnischen Alko-Shops gibt. Und so kamen wir ins Gespräch.
Teresa Valimäki ist eine sehr bekannte Köchin aus Finnland. Sie hat auch außerhalb Finnlands viel kulinarische Erfahrung gesammelt, vor allem in den Alpen, und kennt sich deshalb mit den alpinen Zutaten ziemlich gut aus.
Wir hatten ihr eines unserer Produktpakete geschickt. Und sie hat von sich aus ein eigenes Rezept daraus kreiert und uns auf Instagram erwähnt. Darüber haben wir uns natürlich riesig gefreut. Es war übrigens ein wirklich interessantes Rezept für ein Pilzrisotto mit finnischer Note.
Finntastic:
Und was zeichnet Teresas Rezepte aus?
Axel:
Nun, Teresa hat lange Zeit in Frankreich sowie in Italien in der Toskana und im Piemont gelebt. Und die Region Piemont ist sehr berühmt für ihre Pasta „Tajarin“. Das sind Nudeln mit einem relativ hohen Eigelbgehalt. Und dieser hohe Eigelbanteil unterstreicht den Trüffelgeschmack, weil er sozusagen als Trägerstoff für die Trüffelaromen fungiert. Deshalb wollen wir auch diese Nudeln in unser Sortiment aufnehmen.
Aber die Tajarin transportieren nicht nur toll den Trüffelgeschmack, sondern auch das Aroma von Steinpilzen. Tersa hat dazu übrigens ein eigenes finnisch, angehauchtes Rezept entwickelt. Wir haben das Rezept auch schon ausprobiert und waren begeistert. Inzwischen gibt es auch einige weitere Rezepte von ihr auf unserem Blog. Schaut gerne mal vorbei.
Finntastic:
Was sind eure Pläne für die Zukunft?
Annika:
Für die Zukunft haben wir uns viel vorgenommen. Wir wollen noch mehr eigene Produkte anbieten und auch neue, eigene Rezepte entwickeln. Derzeit arbeiten wir an einer eigenen Alpen Edelweiß-Produktlinie, die wir mit einem Profkoch aus München entwickeln. Für die Herstellung haben wir auch schon Kontakt zu einem Lebensmittelproduzenten aus München aufgenommen, mit dem wir an ersten Ideen arbeiten.
Eine Idee ist auch ein Buch mit eigenen Rezepten herauszugeben. Dabei sollen die kulinarischen Gemeinsamkeiten und Grundzutaten der alpinen und nordischen Küchen berücksichtigt werden. Zum Beispiel, indem wir ein typisch nordisches Gericht auf alpine Art und Weise zubereiten oder umgekehrt. Dazu wollen wir auch künftig weiterhin mit inspirierenden, finnischen Köchen wie Teresa Valimäki zusammenarbeiten. Ich finde dieser Ansatz bietet eine enorm kulinarische Vielfalt.
Finntastic:
Das klingt toll! Ich bin schon gespannt, auf weitere tolle Rezepte. Lieben Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, uns eure Finnlandgeschichte zu erzählen.
Axel:
Hat uns auch sehr gefreut.
Annika:
Und wenn du mal in München bist, sag Bescheid, dann können wir zusammen ein paar neue Rezepte ausprobieren und vielleicht gemeinsam ein eigenes alpin-finnisches Rezept entwickeln.
Über den Online-Shop Alpen Edelweiß
Der Münchner Axel Jerabek und die Finnlandschwedin Annika lernten sich zufällig im Urlaub in Monaco kennen. Schnell stellten sie fest, dass sie eine gemeinsame Leidenschaft verbindet: Das Kochen. So ging ihre Liebe buchstäblich auch durch den Magen.
Nach einer gemeinsamen Zeit in Helsinki, wo auch ihre Tochter zur Welt kam, leben die beiden nun seit einiger Zeit mit ihren beiden Kindern in München und betreiben von dort aus ihren Online-Shop Alpen Edelweiß. Der Schwerpunkt ihres Shop-Sortiments liegt derzeit auf lokalen Produkten aus den Alpenländern wie Italien, Österreich sowie der Schweiz. Bald sollen auch lokale Spezialitäten und Produkte aus München bzw. Bayern hinzukommen.
Darüber hinaus sind kulturelle Aspekte der Alpenländer Teil der Marke. So gibt es zum Beispiel eine tolle Rezeptsammlung mit Informationen auch zur Geschichte des jeweiligen Rezeptes.
Und auch Annikas finnlandschwedische Wurzeln fließen in das Shop-Konzept ein. Gerade sind die beiden dabei, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der alpinen und nordischen Küche herauszuarbeiten. Die Ergebnisse sollen später in einem Kochbuch zusammengetragen werden. Geplant ist auch, künftig eigene Produkte und Rezeptboxen passend zu den eigenen Rezepten im Shop anzubieten.
