Bereits als kleiner Bub entdeckte Dietmar Meindl alias Magic Didi seine Leidenschaft für die Zauberei. Zu seinem siebten Geburtstag schenkten seine Eltern ihm auf eigenen Wunsch seinen ersten Zauberkasten. Seitdem hat ihn die Zauberei nicht mehr losgelassen. Gleiches gilt übrigens auch für seine Finnlandleidenschaft, die er 1997 durch seine weitere Leidenschaft, den Eishockeysport, entdeckte. Im Interview verrät Magic Didi woher seine Leidenschaft für die Zauberei stammt, wie er sein Liebe zu Finnland entdeckt hat und gibt natürlich auch Tipps und Tricks rund um das Zauberhandwerk für angehende Zauberkünstler.
Der Zauberer aus Altdorf bei Landshut mit finnischer Seele – Interview mit Zauberkünstler Magic Didi
Finntastic:
Moikka Didi, schön dich kennenzulernen. Jetzt wollen wir natürlich als erstes erfahren: Seit wann schlägt Dein Herz für Finnland?
Magic Didi:
Angefangen hat alles 1997 mit Eishockey. Ein Freund fragte mich, ob ich Lust hätte, zur Eishockey-Weltmeisterschaft nach Finnland zu fliegen. Ich war zu der Zeit noch nie in Finnland gewesen und dachte mir: Warum eigentlich nicht! Und so sind wir nach Helsinki geflogen und haben uns das Spiel „Deutschland gegen Frankreich“ in der Hartwall Areena angesehen und danach noch ein paar weitere Länderspiele angeschaut. Leider ist Finnland 1997 nicht Weltmeister geworden, sondern Kanada.
Die Eishockey-WM fand zudem um den ersten Mai herum statt, und so haben wir auch das bunte Treiben an Vappu hautnah miterlebt. Da war ganz schön was los in der Stadt! Wir wurden von den Finnen sehr herzlich empfangen und waren gleich mitten drin im Geschehen. *lacht* Dieses ehrliche Interesse an uns und die Freude, uns kennenzulernen, das mag ich damals wie heute an den Finnen. Das Land und die Kultur haben mich seitdem sprichwörtlich verzaubert und nicht mehr losgelassen. Ich höre seitdem auch sehr gerne finnische Musik.
Finntastic:
Und welche Musik aus Finnland gefällt Dir? Gibt es eine finnische Band, die Dich besonders geprägt hat?
Magic Didi:
Eigentlich höre ich alles querbeet, von HIM oder Stratovarius über die Leningrad Cowboys bis hin zu Katri Helena, also alles von Rock, Pop bis hin zu Schlager und Klassik. Besonders geprägt hat mich allerdings die Musik von Sunrise Avenue. Die Jungs sind einfach lustig und haben für mich damals einfach Finnland gut repräsentiert.
Finntastic:
Und wie oft hast Du die Band bereits live gesehen und hast Du die Jungs auch schon persönlich getroffen?
Magic Didi:
Insgesamt habe ich drei Konzerte von Sunrise Avenue miterlebt. Das erste Konzert war 2009. Die Jungs sind damals in der Tonnhalle in München aufgetreten. Ein Jahr später habe ich dann ein weiteres Konzert der Akustiktour besucht. Dieses Konzert werde ich immer in Erinnerung behalten. Ich hatte nämlich ein rotes Fan-Trikot von Samus Lieblings-Eishockey-Mannschaft HIFK Helsinki an und stand in der ersten Reihe. Als Samu das Shirt sah, fragte er mich, ob er das Trikot für den nächsten Song anziehen kann. *lacht* Beinahe hätte ich es nicht wiederbekommen, denn es waren einige weiblichen Fans beim Konzert und die hätten es am liebsten behalten. Aber Samu hat dafür gesorgt, dass ich es wiederbekomme.
Eine weitere Begegnung mit Samu und den Jungs hatte ich wenige Monate später bei einem weiteren Konzert! Die Fans in der Schlange haben nach den Konzert wie verrückt gedrückt und so stand ich irgendwann plötzlich direkt vor dem Tourbus der Band. Als Samu zum Bus ging und einsteigen wollte, ist er mir aus Versehen auf den Fuß getreten. *lacht* Er hat sich natürlich sofort entschuldigt. Als Entschädigung gab es ein Erinnerungsfoto, ein Autogramm und wir haben ein paar Brocken Finnisch gesprochen. Allerdings meinte er zu mir mit einem Lachen: „Können wir wieder Englisch sprechen, irgendwie ist es mir unheimlich außerhalb Finnlands mit Fans Finnisch zu sprechen.“ *lacht*
Finntastic:
Das ist ja eine lustige Geschichte! Hast Du denn schon Karten für die Abschlusstour im nächsten Jahr?
Magic Didi:
Um ehrlich zu sein nein, denn die Zauberei hält mich mittlerweile ganz schön auf Trab. *lacht* Ich möchte mich einfach darauf fokussieren und bilde mich derzeit auch im therapeutischen Zaubern weiter, da bleibt keine Zeit für die Abschiedstour. Aber ich werde die vergangenen Konzerte immer in guter Erinnerung behalten und wünsche den Jungs eine tolle Tour und auch danach weiterhin beruflich viel Erfolg!
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(VIDEO: Magic Didi) In seinem „Finntastischen“ Zaubertrick geht es natürlich um Finnland! Was genau Didi sich für euch ausgedacht hat, erfahrt ihr im Video! Seid gespannt!
Finntastic:
Das verstehe ich gut. Und wie hast Du Deine Leidenschaft für die Zauberei entdeckt?
Magic Didi:
Das hat alles in meiner Kindheit begonnen. Wir haben auf der Straße Schneckenrennen oder Kirschkernweitspucken gespielt. Die Nachbarskinder hingegen hatten immer die neuesten Matchbox Autos dabei. Eines Tages begegnete mir ein älterer Mann auf der Straße und sagte zu mir: „Mensch Junge, lass Dir doch einen Zauberkasten vom Kinderzauberer Hardy aus Augsburg schenken.“
Und so habe ich meinen Eltern offeriert, dass ich Zauberer werden möchte und mir den Zauberkasten zum Geburtstag gewünscht. Dafür habe ich übrigens extra auf das Rennrad verzichtet. Meine Eltern haben mir dann tatsächlich zu meinem siebten Geburtstag den Zauberkasten geschenkt. Ich habe dann fleißig die Tricks einstudiert und schließlich die Nachbarskinder zur Vorstellung eingeladen. Von jedem habe ich 50 Pfennig Eintritt genommen und schon konnte ich mir am Ende auch die neuesten Matchbox-Autos kaufen. *lacht*
Finntastic:
Die Zauberei hat dich also seit Deiner Kindheit nicht mehr losgelassen. Und wie ging es weiter
Magic Didi:
Ja genau, ich habe mich immer mehr mit dem Thema beschäftigt. Zwischendurch hatte ich die Zauberei eine Weile aus den Augen verloren, wie das so ist, wenn man Familie und kleine Kinder hat. Als ich 2012 krank wurde, fiel mir zufällig der alte Zauberkasten wieder in die Hand. Und ich dachte: „Mensch, du wolltest doch einmal Zauberer werden!“ Um mich von meiner Krankheit abzulenken, habe ich mir gedacht, ich schau einmal einem Zauberkollegen über die Schulter und habe eine Zauberveranstaltung vom magischen Zirkel in Landshut besucht. Dort erfuhr ich schließlich vom Zauberstammtisch!
Und so habe ich beim Zauberstammtisch angefragt, ob ich vorbeischauen kann. Sie meinten: „Klar, aber du musst uns ein paar deiner Tricks vorführen.“ Also habe ich meinen Zauberkasten geschnappt und dort meine Tricks vorgeführt. Die Kollegen haben mir viele gute Tipps gegeben. Schließlich habe ich mir einen eigenen, richtigen Zaubertrick gekauft, bei dem man einen Ring verschwinden lässt, der dann später in einem Kaugummiautomaten wieder auftaucht. Den habe ich auch beim Stammtisch vorgeführt und die Kollegen haben mir geraten, mich mit meiner Zaubershow beim Zaubertheater in Regensburg zu bewerben, wo gerade eine Stelle als Zauberkünstler frei wurde. Ich bin dann tatsächlich zum Casting eingeladen wurden und durfte schließlich vor 200 Leuten meinen allersten Trick im Zaubertheater Regensburg vorführen. Das war tatsächlich mein allererster Auftritt vor Live Publikum.
Finntastic:
Und wie wird man Zauberer? Und was gefällt Dir an der Zauberei?
Magic Didi:
Da gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten. Die meisten Zauberer haben, wie ich, mit einem Zauberkasten in der Kindheit angefangen. Es gibt aber auch zahlreiche Zauberbücher und Lern-DVDs, mit denen du verschiedenen Tricks einstudieren kannst. Du kannst dir auch einen Zaubertrick kaufen, so wie ich den Trick mit dem Ring und dem Kaugummiautomaten. Und natürlich kannst du auch Seminare und Schulungen zu den unterschiedlichen Zauberformen besuchen. Wenn du ein richtiger Zauberer werden willst, ist auch der Austausch mit anderen Zauberkünstlern unerlässlich. In Regensburg oder Landshut gibt es dazu den Stammtisch der Hobby – und Berufszauberer. Du meldest dich an und kannst dann dort vorbeischauen und dir Tipps geben lassen oder bei mehrmaligem Besuch auch paar eigene Tricks vorführen!
Wenn du allerdings Berufszauberer werden möchtest und auf großen Bühnen, wie David Copperfield, Hans Klok oder die Ehrlich Brothers, stehen möchtest, dann ist der „Magische Zirkel von Deutschland“ eine gute Adresse. Die Künstlervereinigung der Hobby- und Berufszauberer bietet unterschiedliche Seminare an und du kannst dort auch eine Abschlussprüfung absolvieren, die aus einem theoretisch und einem praktischen Teil besteht. Das öffnet Dir als Zauberkünstler meist sehr viele Türen, vor allem auch international.
Bevor du allerdings die Möglichkeit bekommst die Prüfung zu machen, musst du zunächst in den Zirkel aufgenommen werden. Das erfolgt durch Abstimmung der aktuellen Mitglieder des jeweiligen Ortsvereins des Zirkels. Hat das geklappt, musst du regelmäßig auf den Stammtischen neue Tricks zu bestimmten Themen vorführen. Mir persönlich war das damals zu viel. Ich habe schließlich aus familiären Gründen vorzeitig die Prüfungvorbereitung beendet.
Und ich habe im Grunde auch gar keine Lust auf internationale Bekanntheit und große Bühnen. Das kann oft sehr anstrengend sein, wenn du von Show zu Show hetzen musst und dazwischen auch noch ständig Interviews im Fernsehen, im Radio oder für die Presse geben musst. Mir macht einfach die Interaktion mit dem Publikum Spaß. Das geht besonders gut auf kleinen Bühnen und dazu brauche ich keine Zauberprüfung. Für mich ist es das Schönste, wenn ich mit meiner Zauberei zum Beispiel auf einem Kindergeburtstag Kinderaugen zum Leuchten bringen kann. *lächelt* Und das Schöne an der Zauberei ist außerdem, dass es immer neue Tricks zu entdecken gibt. Es wird also nie langweilig! *lächelt*
Finntastic:
Welche Zauberformen gibt es und für welche Zaubershows kann man Dich engagieren?
Magic Didi:
Es gibt rund sieben Bereiche in der Zauberei, dazu gehören die Mentalmagie, die Kinderzaubererei die Großillussion, Kartenmagie, Bühnenmagie sowie die Straßen- und Comedy -Zaubererei. Du kannst dich auf einen Bereich spezialisieren oder dir, so wie ich, aus allen Bereichen ein paar Tricks für deine eigene Zaubershow zusammenstellen. Ich mache viel Stand-Up- bzw. Bühnenzauberei, aber auch Straßenzauberei, Close-Up- bzw.-Tischzauberei sowie Comedy-Art und Illusionszauberei und trete damit zum Beispiel auf Firmenfeiern, Messen, Hochzeiten und auch runden Geburtstage auf.
Mit meinem Kinder-Zauberprogramm werde ich auch viel für Kindergeburtstage oder Kindergartenfeste gebucht. Auf Wunsch gestalte ich meine Show auch als Mitmachprogramm oder zeige den Kindern im Anschluss kleine Zaubertricks, die sie dann auch selbst vorführen können. Ich kann also für jeden Anlass ein schönes Zauberprogramm zusammenstellen!
Finntastic:
Wer ist Dein persönliches Vorbild in der Zauberei und hast Du denjenigen auch schon persönlich getroffen?
Magic Didi:
Mein größtes Vorbild ist und bleibt der Zauberer „Hardy – der Kinderzauberer“, denn mit seinem Zauberkasten hat bei mir alles begonnen! Letztes Jahr habe ich ihn übrigens nach einem Seminar zum therapeutischen Zaubern in Ulm in Augsburg an seinem Wohnort besucht. Ich habe ihm meine Geschichte erzählt und wir haben ein wenig über die Zauberei gefachsimpelt. Das war natürlich ein echtes Highlight, nach 40 Jahren dem Mann gegenüberzustehen, der mich sozusagen zum Zaubern inspiriert hat! *lächelt*
Wer mich auch geprägt hat, sind Siegfried und Roy. Ich habe sie leider nicht persönlich kennengelernt, aber ich saß lustigerweise damals bei der 100 Jahrfeier des magischen Zirkels direkt neben Siegfrieds Schwester Dolore. Siegfried und Roy haben damals den Ehrenpreis für ihr Lebenswerk entgegengenommen. Ich bin schließlich mit Siegfrieds Schwester ins Gespräch gekommen und habe ihr erzählt, dass die beiden mein großes Vorbild sind und ihr meine Kontaktdaten gegeben. Ein paar Wochen später kam tatsächlich ein Päckchen mit Autogrammen und einer persönlichen Widmung sowie einem persönlichen Brief seiner Schwester. Das hängt jetzt alles bei mir an der Wand.
Und wen ich auch schon mehrfach live gesehen und auch persönlich getroffen habe ist Hans Klock. Der war bereits mehrfach mit seiner Zaubershow in Landshut. Mit ihm stehe ich auch in regem Austausch nachdem ich ihn nach einem Auftritt persönlich getroffen habe. Ich schätzte seine Tipps und Ratschläge sehr.
Finntastic:
Ich habe gehört, Du hast auch rund 350 Zauberkästen daheim. Hast Du einen Lieblingszauberkasten und welchen würdest Du Zauberanfängern empfehlen?
Magic Didi:
Ja das stimmt, mittlerweile sind es wirklich an die 350 Zauberkästen! Das ist eine ganze Menge, wenn ich bedenke, dass ich vor acht Jahren mit 33 Zauberkästen angefangen habe. Aber immer, wenn ich einen „neuen“ Zauberkasten auf dem Flohmarkt entdecke, den ich noch nicht habe, muss ich ihn einfach kaufen! *lacht*
Für Anfänger gibt es sehr viele tolle Zauberkästen mit einer bunten Auswahl an alten und modernen Tricks. Bei vielen ist sogar eine Lern-DVD dabei. Mein Lieblingszauberkasten bleibt aber der von Kinderzauberer Hardy, den ich zu meinem siebten Geburtstag bekam. Da sind ganz viele lustige Tricks drin, zum Beispiel mit Schnüren, Würfeln und Karten. Und zu jedem Trick gibt es eine schöne Anleitung mit einem lustigen Zauberspruch, mit dem du den Trick gut präsentieren kannst. Ob es den Kasten noch zu kaufen gibt, weiß ich allerdings nicht.
Daher würde ich den „Street Magic“-Zauberkasten von den Ehrlich Brothers empfehlen oder den Zauberkasten von Zauberkünstler „Farid“. Den kennen einige sicher noch aus der Stefan Raab-Sendung „TV Total“. Und für die ganz Kleinen gibt es einen tollen Zauberkasten von Willi Weizel von der Kindersendung „Willi Will es wissen“. Ansonsten würde ich für den Anfang ein Zauberbuch empfehlen. Da stehen auch immer gute Tricks drin, die man oft ganz einfach selbst aus Alltagsgegenständen basteln kann. Oder man kauft sich einen speziellen Trick. Die gibt es im Spielwarengeschäft und sind auch gar nicht teuer. Für Anfänger ist es meiner Meinung nach am besten, erst einmal einen Trick richtig gut zu beherrschen. Man kann sich ein schönes Zauberprogramm drumherum bauen und erste, kleine Auftritte machen.
Finntastic:
Ist bei Deinen rund 60 Zauberbüchern auch eins aus Finnland dabei? Und gibt es auch in Suomi bekannte Zauberkünstler?
Magic Didi:
Ja, ich habe tatsächlich ein finnisches Zauberbuch und zwar das „Suuri Taika Kirja“ von Zauberkünstler Solmu Mäkelä. Er ist in Finnland bis heute recht bekannt. Allerdings müsste er mittlerweile in Rente sein. Sein Buch enthält viele gute Tricks und es werden auch einige andere, finnische Zauberer vorgestellt. Leider habe ich Solmu Mäkelä nie live erlebt.
Es gibt in Finnland aber mittlerweile viele junge Zauberkünstler, zum Beispiel Elmo Huovila, Miika Pelkonen, Tommi Lahti oder Jussi Jalkanen. Derzeit habe ich guten Kontakt zum finnischen Zauberer Kajo Halonen aus Espoo, der auch Mitglied des finnischen Zauberklubs in Finnland ist.
Am 5. September 2020 bin ich von ihm und seinem Kollegen Elmo zur Zauberveranstaltung „Taikaklubi“ in die Pato Areena in Kuusankoski, in der Nähe von Kouvola, eingeladen. Leider kann ich aufgrund von Corona ja nicht nach Finnland einreisen. Aber ich ich freue mich auf die Show und werde versuchen, beim Livestream dabei zu sein. Und im nächsten Jahr klappt es dann hofentlich auch wieder mit der Finnlandreise. Denn ich möchte meine finnischen Kollegein sehr gerne einmal vor Ort treffen. Und wer weiß, vielleicht habe ich dann auch die Möglichkeit meinen Finnland-Zaubertrick vor finnischem Publikum vorzuführen! *lächelt*
Finntastic:
Hast Du auch schon Menschen in Finnland mit Deinen Tricks verzaubert?
Magic Didi:
In Finnland habe ich bislang noch nicht selbst auf der Bühne gestanden. Aber ich habe bereits für die Deutsch-Finnische Gesellschaft gezaubert. Ich bin seit 2002 DFG-Mitglied und wurde 2016 von der DFG eingeladen, nach der Delegiertenversammlung in Kochel am See auf der Abendveranstaltung zu zaubern. Damals habe ich in der Show die heutige Bundesvorsitzende und damalige Vorsitzende der DFG Bayern, Mari Koskela, schweben lassen. Das hat richtig viel Spaß gemacht! Mari war eine super Assistentin und hat auch beim Schweben eine richtig gute Figur gemacht *lacht* Von der DFG habe ich übrigens auch den Titel „Herr über die finnische Zeit“ verliehen bekommen.
Finntastic:
Erzähl, wie kam es dazu?
Magic Didi:
Ich habe damals für einen finnischen Freund ein besonderes Geschenk gesucht. So kam ich auf die Idee, eine Uhr mit einem finnischen Motiv beim Uhrmacher anfertigen zu lassen. Und weil ich damals selbst gerne Uhren repariert habe, habe ich beim Abholen gedacht, was der Uhrenmacher kann, das kann ich auch! Ich habe mir auf dem Flohmarkt ein paar Armbanduhren gekauft, ein wenig rumgetüftelt und schließlich eine Uhr mit finnischem Design entworfen. Das hat der DFG so gut gefallen, dass sie gesagt haben, wir bringen über dich einen Artikel mit dem Titel „Herr über die finnische Zeit“. Ich weiß nicht, ob es den Titel wirklich gibt, aber ich fühle mich bis heute geehrt. *lächelt*
Finntastic:
Jetzt musst Du uns noch vom therapeutischen Zaubern erzählen. Was genau versteht man darunter?
Magic Didi:
Genau, das Therapeutische Zaubern möchte ich gerne zu meinem zweiten Standbein machen. Ich habe auch schon mit der Ausbildung beim Loguan Fortbildungszentrum begonnen. Derzeit sind die Seminare aber durch Corona verschoben. Ich hoffe sehr, dass es bald weiter geht. Eigentlich ist das „Therapeutische Zaubern“ eine spezielle Zusatzausbildung für Leute aus den sozialen Berufen, also für Psychotherapeuten, Logopäden, Ärzte oder Heilpraktiker. Daher freue ich mich sehr, dass ich die Chance bekomme, mich darin weiterzubilden, denn ich bin mit vielen der Zaubertricks und eben auch mit dem Kinderzaubern vertraut.
Neben zahlreichen Zaubertricks, bekommst du in der Ausbildung einen guten Einblick in die unterschiedlichen, medizinischen Fachbereiche und du lernst natürlich auch viel über Pädagogik. Am Ende der Ausbildung gibt es eine theoretische und eine praktische Prüfung, wo du in einem Rollenspiel dein Wissen anwenden und einen Zaubertrick vorführen musst. Wenn du die Prüfung bestanden hast, kannst du in ganz unterschiedlichen Bereichen arbeiten, zum Beispiel in der Logopädie, beim Arzt, wenn Kinder zum Beispiel Angst vor dem Zahnarzt haben. Oder du kannst auch mit Kindern, die eine ADHS Problematik zeigen arbeiten sowie in der Suchtberatung. Das finde ich sehr spannend. Ich helfe gerne anderen Menschen, deshalb engagiere ich mich auch in der Nachbarschaftshilfe und trete zum Beispiel hin und wieder auch ehrenamtlich auf Kindergeburtstagen auf, wenn sich die Eltern keinen Zauberer leisten können. Und ich habe bereits mehrere Benefizveranstaltungen organisiert.
Finntastic:
Das finde ich toll, dass Du Dich auch ehrenamtlich engagierst. Wie kamst Du auf die Idee zu deiner Benefizveranstaltung „Altdorf zaubert“, die bereits zweimal im Bürgersaal Deines Heimatortes stattfand?
Magic Didi:
Ich habe damals im Bayrischen Rundfunk von einer alleinerziehenden Mutter von drei Kinder im Alter von neun bis 12 Jahren gehört. Zwei der Kinder sind schwer krebskrank und es fehlte das Geld, für eine neuartige Therapie in den USA, die zu dem Zeitpunkt in Deutschland noch nicht zugelassen war. So kam ich auf die Idee, das Benefizevent „Altdorf zaubert“ gemeinsam mit sieben weiteren Kollegen zu veranstalten. Ich habe den Bayrischen Rundfunk kontaktiert und dann die Frau gefragt, ob sie mein Angebot annehmen möchte. Sie hat sich sehr gefreut. Ich habe die Frau mit ihren drei Kindern dann während des Events hier im Hotel untergebracht, war mit ihnen essen und die Kinder konnten vor der Show alle Zauberer persönlich kennenlernen.
Am nächsten Tag durften die Kinder noch eine Tour mit dem Feuerwehrauto am Tag der offenen Tür mit der Feuerwehr drehen. Das hat den Kids sehr viel Spaß gemacht. Der Erlös der Veranstaltung, also die Summe aus Eintritt und Spenden von rund 500 Euro, kam komplett der Mutter und ihren drei Kinder zu Gute. So konnte sie die spezielle Therapie für ihre beiden kranken Kinder in den USA bezahlen. Eigentlich wollte ich das Event auch dieses Jahr wieder organisieren, aber wegen Corona wird es jetzt wohl erst im nächsten Jahr wieder ein Benefiz-Zauberevent in Altdorf geben.
Finntastic:
Also hat Corona auch Dich als Zauberkünstler sehr getroffen?
Magic Didi:
Zu Beginn war es echt heftig. Alle Events waren abgesagt. Daher bin ich ganz froh, dass es mittlerweile wieder möglich ist, im kleinen Kreis Zauberveranstaltungen zu geben. Viele Buchungen gibt es allerdings noch nicht wieder. Am 28. August konnte endlich wieder auf einem Kindergeburtstag auftreten. Das diesjährige Sommerferienprogramm für Kinder, das ich seit drei Jahren mit einem Kollegen, mache der unter anderen Ballontiere bastelt und wo ich den Kindern das Zaubern näherbringe, musste leider abgesagt werden. Es hat immer sehr viel Spaß gemacht den Kindern einfache Zaubertricks zu zeigen und zu sehen, wie stolz sie später waren, wenn sie ihren eigenen Zaubertrick vorführen konnten. Zudem können wir Nachwuchs in der Zauberei immer gebrauchen! Ich hoffe sehr, dass das Ferienprogramm im nächsten Jahr wieder stattfinden kann.
Finntastic:
Welche Pläne hast Du für die nächste Zeit? Und wird es 2021 eine neue Benefizveranstaltung in Altdorf geben?
Magic Didi:
Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich bald meine Seminare zum Therapeutischen Zaubern wieder aufnehmen kann und je nach dem wie sich die Lage in Bezug auf Corona entwickelt, werde ich auch wieder eine Zauberbenefizveranstaltung in Altdorf planen.
Finntastic:
Kiitos Didi für das zauberhafte Interview. Ganz viel Spaß weiterhin mit Deinen magischen Zaubertricks und viel Freude beim beim Live-Stream des Taikaklubi!
Magic Didi:
Dir auch vielen Dank, dass ich über meine Finnland- Passion und meine Zauberkunst plaudern konnte. Und wenn Du in der Nähe von Altdorf bist, schau gerne auf einen Zaubertrick und einen finnischen Kaffee vorbei.
Über Zauberer Magic Didi
Dietmar Meindl alias Magic Didi aus Altdorf in Bayern liebt das Zaubern, Finnland und Eishockey. Tatsächlich war es der Eishockeysport, der seine finnische Seele wachkitzelte. Seit seiner Reise zur Eishockey-Weltmeisterschaft 2017 nach Helsinki und durch finnischer Musik, zum Beispiel von Sunrise Avenue, hat Magic Didi das Finnlandvirus gepackt. Seit 2002 ist er Mitglied der Deutsch-Finnischen Gesellschaft.
Seine Liebe zur Zauberei hat er dem Kinderzauberer Hardy aus Augsburg zu verdanken. Zum siebten Geburtstag wünschte er sich Hardys Zauberkasten. Seitdem hat ihn auch die Zauberei nicht mehr losgelassen. Seinen ersten richtig großen Auftritt vor großem Publikum hatte er 2012 im Zaubertheater in Regensburg und 2016 ließ er auf einer internen DFG-Veranstaltung in Kochel am See Mari Koskela, die heutige DFG-Bundesvorsitzende schweben.
Es gibt im Grunde keinen Zaubertrick, den Magic Didi nicht auf Lager hat! Denn daheim stapeln sich Zauberkästen und Zauberbücher, mit dabei natürlich auch ein Zauberbuch aus Finnland, das „Suuri Taika Kirja“ vo Solmu Mäkelä. Gebucht werden kann der finnlandverrückte Zauberer aus Altdorf in Bayern für Hochzeiten, Geburtstage, Jubiläen, Firmenfeiern, Messen aber auch für Kindergeburtstage und Kinderfeste. Und natürlich hat er für jeden Anlass das passende Zauberprogramm im Gepäck.
Seit 2009 prangt zudem auf seinem linken Oberarm eine zauberhafte Kaninchentätowierung, die ihn immer daran erinnern soll, dass das Zaubern neben Finnland und Eishockey seine große Leidenschaft ist. Mehr Informationen über Magic Didi auch auf seiner Facebookseite.